Kreis Südliche Weinstraße Jugend im Fokus

413 Feuerwehrleute gibt es aktuell in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern. Die Einsatzbereitschaft ist sichergestellt. Damit das auch in Zukunft der Fall ist, müsse einiges getan werden, sagte Wehrleiter Udo Mertz, der am Dienstagabend zusammen mit seinem Stellvertreter Lukas Schwarz in der Sitzung des VG-Rats in Pleisweiler-Oberhofen seinen Jahresbericht präsentierte.

394 Männer sind in den Freiwilligen Feuerwehren aktiv – eine stolze Zahl. Dagegen sind es nur 19 Frauen, auf die die Wehren in den 20 Ortsgemeinden und der Stadt Bad Bergzabern bauen können. „Es könnten ein paar mehr Frauen sein“, sagte Mertz, „wir hoffen da auf die Jugendfeuerwehren.“ Aber genau da beginnt eigentlich schon das Problem. Es gibt acht Jugendfeuerwehren in der Verbandsgemeinde mit zusammen 85 Kindern und Jugendlichen. „Vor zwei Jahren waren es noch 110 – Tendenz fallend“, so Mertz. „Wir haben eine Generation von vielen Nehmern und wenigen Gebern“, stellte er fest. Alle Vereine wollten engagierte junge Leute, da gebe es einen Wettbewerb. „Wir haben verschiedene Projekte begonnen, um die Jugendfeuerwehren zu stärken“, berichtete Mertz. Derzeit sei die Einsatzbereitschaft gewährleistet. Wie das in zehn Jahren aussehe, wenn der demografische Wandel durchschlage, wisse er nicht, so Mertz. Es nütze wenig, meinte der Wehr-leiter, dass nach der Gesetzesnovellierung auch Personen, die älter als 63 Jahre alt sind, noch in den Wehren aktive sein dürfen. „Wer älter ist als 60 darf kein Atemschutzgerät mehr tragen, ich kann 64- oder 65-Jährige im Brandfall nicht wirklich einsetzen“, erläuterte Mertz. Die Leistungsfähigkeit sei einfach nicht mehr da. Mertz lobte die gute Ausstattung der Wehren mit Material und Fahrzeugen. Probleme gebe es aber bei den Führerscheinen. Einen Lkw-Führerschein zu machen koste 2500 Euro. Bisher gebe die Verwaltung nur 1000 Euro Zuschuss. „Wer macht schon einen so teuren Führerschein, wenn er ihn beruflich nicht braucht, nur um hin und wieder ein rotes Fahrzeug bewegen zu dürfen?“, fragte Mertz. Er forderte die volle Kostenübernahme. „Wir sind sehr darauf bedacht, dass die Feuerwehren gut ausgerüstet sind“, betonte Bürgermeister Hermann Bohrer (SPD). Man werde verstärkt den Blick auf den Nachwuchs richten, „denn wir wollen in allen Ortsgemeinden die Wehren erhalten“, so Bohrer. |jpa

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