Kreis Südliche Weinstraße Kampf gegen „Wildpinkler“ und Umweltsünder

„Eine Katastrophe“ – so hieß es aus den Reihen der Werbekreis-Mitglieder zum Thema Sauberkeit in der Kurstadt, das von Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU) angesprochen wurde. Er war auf Einladung des Werbekreises zu dessen Sitzung gekommen. Ziel des Gesprächs war eine bessere Vernetzung von Stadt und Werbekreis.

Beschwerden wegen mangelnder Sauberkeit in der Stadt gebe es viele. Hausmüll werde in öffentlichen Abfallbehältern entsorgt, Zigarettenkippen, Bonbon- oder Kaugummipapier würden achtlos auf Straßen und Plätze geworfen. „Wildpinkler“ würden ihre Notdurft an allen möglichen Stellen in der Stadt verrichten, Frauen bevorzugt auf der kleinen Rasenfläche beim LBM am Ludwigsplatz, berichtete Ludwig. Ein „Wildpinkler“ sei am Turm der Marktkirche erwischt worden und habe ein Bußgeld von 35 Euro bezahlt, erzählte Ludwig. „Es hat sich eine gewisse Hemmungslosigkeit breitgemacht“, war das Fazit von Ludwig. In einer Einfahrt in der oberen Marktstraße sei regelmäßig Müll zu finden, dort seien inzwischen auch Ratten. Jeden Sonntagmorgen befinde sich auch ein brauner Sack mit Hausmüll in einem Mülleimer an der Sparkasse, den ein Bürger wohl nachts dort entsorge. Nicht tragbar fanden die Mitglieder der Runde auch die Hinterlassenschaften von Hunden in der Stadt und im Kurpark. „Ich zahle doch meine Hundesteuer“, habe er als Argument schon gehört, als er einen Hundebesitzer darauf angesprochen habe, berichtete Ludwig. Als Ergebnis des Gesprächs unterstützt der Werbekreis die Stadt darin, sich verstärkt um die Sauberkeit zu bemühen, auch mit einem Bußgeldkatalog, um den sich der Stadtbürgermeister kümmern will. Nicht klar war, wer die Verstöße regelmäßig ahnden soll, das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde sei mit nur drei Stellen besetzt. Problematisch sahen die Werbekreis-Mitglieder auch Fahrradfahrer, die auf den Bürgersteigen fahren und dort auch zu schnell unterwegs seien. Die Rechtslage ist klar, nur Kinder bis zu acht Jahren dürfen auf Gehsteigen Fahrrad fahren. Autofahrer sollen zudem künftig mit Schildern darauf aufmerksam gemacht werden, dass Fahrradfahrer auch entgegen der Einbahnstraße fahren dürfen. Er werde das Thema im Stadtrat vorbringen, versprach Ludwig. Einig war der Werbekreis, dass der Oster- und der Herbstmarkt am Schloss künftig attraktiver gestaltet werden sollen. Das bisherige traditionelle Modell, ein Jahrmarkt mit Karussell und Autoscooter, sei nicht mehr zeitgemäß.

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