Kreis Südliche Weinstraße Keine Mehrheit für Naturwassertrete

Die Wassertrete im Kurpark soll für rund 20.000 Euro eine Edelstahlverkleidung erhalten.
Die Wassertrete im Kurpark soll für rund 20.000 Euro eine Edelstahlverkleidung erhalten.

Im Gewerbegebiet „Wernersgrund“ am Stadtrand von Bad Bergzabern wird kräftig gebaut: Die Deutsche Post investiert dort in ein neues Verteilerzentrum. Geht es nach dem Willen des Stadtrats, werden bald noch mehr Bagger in den „Wernersgrund“ rollen. Am Donnerstagabend beschloss er einstimmig, eine Planerin mit der Erweiterung des Bebauungsplans zu beauftragen.

„Wir haben dort oben noch ein paar Grundstücke frei. Es war immer klar, dass wir erweitern, wenn es die Nachfrage gibt, und die Nachfrage ist da“, sagte erster Stadtbeigeordneter Martin Wichmann (CDU), der in Vertretung von Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU) die Sitzung leitete. Ziel sei es, kleineren Handwerksbetrieben oder Autowerkstätten einen Platz anbieten zu können. Bereits in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der Sitzung war der Ausbau des Gewerbegebiets ein Thema. Ein Anwohner hatte auf die problematische Verkehrssituation in der Steinfelder Straße hingewiesen. Weiteren Verkehr, verursacht durch zusätzliche Gewerbebetriebe im „Wernersgrund“, würde die Straße nicht verkraften, meinte er. Außerdem bezweifelte er, dass der Abwasserkanal unter der Steinfelder Straße weitere Anschlüsse verkraften kann. Der Kanal sei kein Problem, antwortete Wichmann, die Neuansiedlungen würden über die Gutleuthohl an das Kanalnetz angeschlossen und nicht über die Steinfelder Straße. „Und was die Verkehrsproblematik anbetrifft, da soll uns die Stadtplanerin Alternativen aufzeigen“, sagte Wichmann. Beauftragt wird Planerin Brigitte Busch vom Büro Stadtkonzept. Im Haushalt sind für die Erweiterung von Bebauungsplänen 20.000 Euro eingestellt. Beschlossen hat der Stadtrat, die Sanierungsarbeiten für die Wassertrete im Kurpark auszuschreiben. Das Tretbecken wurde vor Jahren mit einem Schwimmbadanstrich versehen, der mittlerweile abgeblättert ist. Geplant ist, das Becken mit einer Edelstahlverkleidung zu versehen. Im Etat sind 20.000 Euro eingeplant. Gerhard Rodrian (Grüne) forderte, die Auftragsvergabe für die Wassertrete zurückzustellen. Die Wasserkosten für die Wassertrete lägen bei über 10.000 Euro jährlich. Angesichts der bereits beschlossenen Offenlegung des Erlenbachs müsse man sich sowieso Gedanken über die Neukonzeption des Kurparks machen. Dann sei auch die Wassertrete ein Thema. „Ich schlage vor, dass wir eine Naturwassertrete machen, da können wir viel Geld sparen. Jetzt eine Edelstahl-Wassertrete in Auftrag zu geben, ist ein Schnellschuss“, meinte Rodrian. Es sei ganz sicher kein Schnellschuss, entgegnete Sebastian Kirchner (CDU): „Wir reden seit drei Jahren über dieses Thema, die Wassertrete ist ein Schandfleck. Das muss so schnell wie möglich etwas passieren.“ Dem stimmte auch SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Geiger zu: „Wir sind ein Kurort und haben eine desolate Wassertrete. Wir können nicht länger warten.“ Martin Wichmann sprach sich auch für die Zukunft gegen eine Naturwassertrete aus. Mit 14 Jastimmen bei drei Neinstimmen und einer Enthaltung beschloss der Stadtrat, Angebote für eine Edelstahlverkleidung einzuholen. Nur noch eine Formalie war die Zustimmung zum Vertrag zwischen Stadt und Protestantischer Kirchengemeinde über den Neubau und die Sanierung der Kindertagesstätte „Arche Noah“ (die RHEINPFALZ berichtete). Der Beschluss fiel einstimmig aus. Ebenfalls einstimmig – bei einer Enthaltung – entschied sich der Stadtrat, dem Schlossvorplatz den Namen „Herzogin-Karoline-Platz“ zu geben. Beigeordnete Monika Scheder (CDU) teilte mit, dass die neue Petronella nicht wie geplant am kommenden Wochenende beim Gartenmarkt „petite Fleur“ gekrönt wird. Grund seien Terminprobleme. „Die neue Petronella wird am 6. Oktober beim letzten Hameckermarkt in diesem Jahr gekrönt“, kündigte Scheder an.

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