Kreis Südliche Weinstraße Kerngeschäft

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Wer an der Ampelkreuzung in Herxheim einen Blick auf das ehemalige Café Schwanen wirft, ahnt nicht, was dahinter entstehen könnte. Im Rücken der Häuserreihe Nummer 32 bis 36 ziehen sich alte Bauerngärten, die von noch älteren Schuppen und Gebäuden unterbrochen werden. Aus diesem Nimmerland will die Ortsgemeinde etwas machen, das das Gesicht Herxheims nachhaltig verändern könnte. Auf 3000 Quadratmetern sollen vier Gebäude entstehen. Das Fachwerkhaus mit der Nummer 34 soll stehen bleiben. Geplant ist auch ein Parkhaus auf drei Ebenen mit rund 100 Stellplätzen. Das Projekt heißt „Quartier Obere Hauptstraße Herxheim“, das vom Büro Stadtimpuls mit Vorschlägen dreier Architekten im Zuge des Zentrumskonzepts erarbeitet wurde. Der Gemeinderat hat vor Kurzem den Rahmenplan für das Projekt verabschiedet (wir berichteten). Die Gemeinde hatte im Vorfeld drei Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 4000 Quadratmetern erworben. Die übrig bleibenden 1000 Quadratmeter sollen dazu dienen, im Norden des Areals in einem späteren Projekt ein Neubaugebiet zu erschließen. Nun sucht die Kommune einen Investor, der das Projekt „Quartier Obere Hauptstraße Herxheim“ in die Tat umsetzen möchte. „Es gibt bereits vier Interessenten, denen wir zutrauen, das Vorhaben zu schultern“, sagt Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Er schätzt, dass das Vorhaben zwischen sechs und acht Millionen Euro kosten wird. Für mögliche Geldgeber gelten aber bestimmte Regeln. Zum einen muss gewährleistet sein, dass das Areal eine gemischte Nutzung zulässt. Das heißt: Die Gemeinde wünscht sich Gewerbe und Wohnungen. Es gibt schon konkrete Vorstellungen. So könnten in den Gebäuden ein Biomarkt, Wohnungen, ein Restaurant, ein Gesundheitszentrum mit Praxen, Gästezimmer, ein Café und Gewerbeflächen unterkommen. Ein Innenhof soll für die Menschen als Freizeitgelände dienen. Außerdem hat die Gemeinde das Haus mit der Nummer 45 an der Ampelkreuzung gegenüber der Raiffeisenbank gekauft, in dem einst der Baustoffhandel Detzel sein Zuhause hatte. Dort sollen Wohnungen entstehen, im Erdgeschoss eine Gewerbefläche – etwa für ein Architektenbüro, sagt Michael Kleemann vom Büro Stadtimpuls, das für das Herxheimer Zentrumskonzept verantwortlich zeichnet. Das Konzept sieht unter anderem vor, den Verkehr in der Hauptstraße zu verringern. Die zweite Bedingung für das Quartier lautet, dass der Investor nicht einfach bauen darf, wie er möchte. Viele Dinge wie etwa die Dachneigung, Gebäudekomposition, Fassaden sind bereits vorgegeben. Die Positionierung und Orientierung der Häuser sind durch Baulinien festgelegt. Die Nutzfläche aller Gebäude beträgt rund 2400 Quadratmeter, nach dem Wunsch der Gemeinde sollen etwa 1000 Quadratmeter für Wohnungen bereitgestellt werden. „Daran muss sich der Bauherr halten, die Entwürfe haben schon fast die Qualität eines Bebauungsplans“, sagt Trauth. Welcher Geldgeber am Ende der Favorit der Gemeinde sein wird, soll bis Sommer geklärt werden. „Das Ziel ist es, dass wir dann Ende des Jahres den Vertrag mit einem Investor unterzeichnet haben“, sagt Trauth. Er ist hoffnungsfroh, dass die Bauarbeiten im Frühjahr 2018 beginnen können. Die Bauzeit schätzt er auf zwölf bis 15 Monate. Investoren können sich seit Montag im Rathaus bewerben. Info Weitere Infos gibt es unter www.vg-herxheim.de unter der Rubrik „Wirtschaft“.

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