Insheim Kita-Kinder bekommen Besuch von der Firma Süd-Müll

Waldemar Strepniak (links) und Christian Landvogt erklären wie ein Müllauto funktioniert.
Waldemar Strepniak (links) und Christian Landvogt erklären wie ein Müllauto funktioniert.

Als der Motor des Müllwagens startet, treten die Kinder erst einmal einen Schritt zurück. Mit großen Augen schauen sie zu, wie die Tonne angehoben wird und der Inhalt im Müllauto verschwindet.

Im katholischen Kindergarten St. Michael in Insheim kennen sich die Kleinsten schon gut mit der Mülltrennung aus. Damit es keine Missverständnisse gibt, sind die Abfalleimer der Einrichtung mit kleinen farbigen Monstern versehen, die den Kindern helfen, den Müll richtig zu trennen: Das gelbe mag nur Plastik, das blaue hat Papier am liebsten und in die Behälter mit dem grünen kommen die Bananen- und Orangenschalen.

„Es ist wichtig, dass die Kinder schon früh lernen, den Müll richtig zu trennen“, sagt Lena Adam. Die Erzieherin bildet sich beim Träger der Einrichtung, dem Bistum Speyer, im Bereich „Schöpfungsfreundliche Kita“ weiter. Denn schon die Kleinsten können die Folgen des Klimawandels kennenlernen. „Im November haben wir zum Beispiel mit den Kindern Müll vergraben. Gestern haben wir nachgeschaut, was daraus geworden ist“, erzählt Lena Adam. „Da haben die Mädchen und Jungen nicht schlecht gestaunt, denn der Biomüll war verschwunden, aber die Plastikverpackung vom Müsliriegel war noch da.“ Die Kinder sollen von Grund auf lernen, dass der Müll nicht einfach von selbst weg ist, wenn die Eltern die Tonne auf die Straße stellen. Menschen holen ihn ab, damit er weiter verarbeitet werden kann.

Was es alles zu erkunden gibt

Um diesen Prozess den Kindern deutlich zu machen, hat die Insheimer Kita Besuch von der Firma Süd-Müll, die auch in der Südpfalz Abfälle entsorgt. Christian Landvogt vom Vertrieb und Fahrer Waldemar Stepniak erklären den Kindern, wie der Müllwagen funktioniert und das gesammelte Papier wieder verwendet werden kann. Außerdem erfahren sie, dass der Lastwagen unterschiedliche Arten von Müll abholen kann. Plastik, Bio, Restmüll – alles kein Problem. Am Anfang noch etwas zögerlich, wollen die Kleinen das Müllauto doch genauer erkunden. Jeder darf einmal auf dem Trittbrett stehen. Um sich festhalten zu können, müssen sie allerdings noch etwas wachsen. Interessant finden sie auch die vielen Knöpfe auf der Seite des Lastwagens. Da gibt es sogar eine Klingel zu entdecken, die mit dem Führerhaus verbunden ist. Fragen haben die Kinder auch mitgebracht. Felix will wissen: „Gibt es im Müllauto ein Radio?“ Ja, das gibt es.

Auch auf dem Fahrersitz dürfen die Kinder mal Platz nehmen. Denn im Inneren gibt es noch viel mehr zu sehen. Waldemar Stepniak und seine Kollegen haben nicht nur einen Bildschirm, auf dem sie sehen können, was sich hinten am Wagen so abspielt. Auch einen Drucker und eine digitale Waagenanzeige gehören zum Führerhaus.

Auch die Eltern werden mit ins Boot geholt

Solche Besuche sind für die Kinder ein besonderes Erlebnis, sagt Lena Adam. Außerdem bekommen sie damit Zugang zu spannenden Themen. An diesem Vormittag können sie den Wagen anfassen und zuschauen, wie der Müll gepresst wird. Die Kinder werden auch in Zukunft für die Themen Umwelt und Ökologie spielerisch sensibilisiert, kündigt Lena Adam an. „Im Sommer haben wir Hühner zu Gast, die bei uns im Kindergarten in einem eingezäunten Bereich leben“, berichtet die Erzieherin.

Der Kindergarten achtet aber nicht nur selbst mit den Kindern darauf, ressourcensparend umzugehen. Auch die Eltern werden mit ins Boot geholt. Um nicht wegen jeder Information oder Anmeldung einen Elternbrief ausdrucken und verschicken zu müssen, nutzt die Kita eine App. Damit bekommen die Mütter und Väter die nötigen Informationen unkompliziert, ohne dass Briefe verschickt werden müssen. Das Papier wird schließlich für die Kunstwerke der Kinder benötigt. Und falls diese doch einmal im Müll landen, kommen Waldemar Strepniak oder seine Kollegen mit dem Müllauto angefahren und sammeln das Papier ein, damit es nach dem Recyceln wieder verwendet werden kann.

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