Kreis Südliche Weinstraße Kleine Werke mit großen Zielen

Jürgen Eisenhauer (links) und Michael Lang von den Stadtwerken reparieren in der Landeckstraße eine defekte Wasserleitung. In de
Jürgen Eisenhauer (links) und Michael Lang von den Stadtwerken reparieren in der Landeckstraße eine defekte Wasserleitung. In den kommenden Jahren müssen im Stadtgebiet viele Leitungen erneuert werden.

Seit 2009 ist Christian Müller Geschäftsführer der Stadtwerke, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadt Bad Bergzabern. Und seither geht es kontinuierlich aufwärts. Für seine Arbeit bekam Müller auch jüngst im Stadtrat viel Anerkennung, wo er die wichtigsten Projekte der vergangenen Jahre vorstellte und einen Blick in die Zukunft wagte. „2016 haben wir ein unerwartet gutes Ergebnis erzielt“, sagt Müller im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Nach Abzug der Steuern bleibt ein Gewinn von über 800.000 Euro. „Davon müssen wir dann noch 300.000 Euro an Konzessionsabgaben an die Stadt abführen sowie je 25.000 Euro an die Gemeinden Pleisweiler-Oberhofen und Winden“, betont Müller. Die Stadtwerke versorgen Bad Bergzabern mit Strom und Wasser, außerdem betreiben sie das Stromnetz der Gemeinden Pleisweiler-Oberhofen und Winden. Das Netz in Pleisweiler-Oberhofen wurde 2013 übernommen, das in Winden 2014. Zudem liefern sie an die Verbandsgemeindewerke Bad Bergzabern Wasser für die Versorgung der Gemeinden Kapellen-Drusweiler, Pleisweiler-Oberhofen und Birkenhördt. „Die Gewinne der vergangenen Jahre verschaffen uns einen Puffer, das ist wichtig, denn gerade bei der Wasserversorgung kommen hohe Investitionen auf uns zu“, sagt Müller. Das Leitungsnetz der Stadt sei in keinem guten Zustand. Wenn irgendwo in der Kurstadt Straßen saniert werden, nutzen die Stadtwerke die Gelegenheit und erneuern die Leitungen. „Wenn die Stadt in den nächsten Jahren weitere Straßen ausbaut, dann hängen wir uns dran“, kündigt Müller an. „Tut sie das nicht, müssen wir selbst die Straßen aufreißen, um die Leitungen auszutauschen, das wird dann natürlich teurer.“ Zudem muss im Ortsteil Blankenborn dringend ein neuer Hochbehälter gebaut werden, die voraussichtlichen Kosten dafür liegen bei 300.000 Euro. Für einen kleinen Energieversorger wie die Stadtwerke seien die Zeiten nicht einfach, betont der Geschäftsführer, der mit seinen 21 Mitarbeitern darauf achten muss, dass jede Sparte wirtschaftlich arbeitet. „Vor allem auf dem Strommarkt kommt von der EU fast jeden Tag eine neue Verordnung, die wir dann umsetzen müssen“, so Müller. Für große Anbieter sei das natürlich einfacher. Die Regulierung der Stromnetze stellt erhöhte Anforderungen an die Werke, ebenso das von der Bundesregierung verabschiedete Messstellenbetriebsgesetz. Dabei geht es um die schrittweise Installation von digitalen Stromzählern und intelligenten Messsystemen, die nicht nur den die Verbrauch anzeigen, sondern auch Daten übertragen. Ziel ist eine Reduzierung des Stromverbrauchs sowie eine bessere Auslastung und Steuerung der Netze. „Bis 2032 soll das umgesetzt werden, wir beschäftigen uns bereits jetzt intensiv damit“, sagt Müller. Die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern will Müller weiter intensivieren, um die Zukunft der Stadtwerke zu sichern: „Vieles können wir nicht allein bewältigen.“ Von den Kooperationen sollen vor allem die Kunden profitieren. „Wir werden im kommenden Jahr die Strompreise nicht erhöhen“, verspricht Müller.

x