Kreis Südliche Weinstraße Kurstadt auf dem Weg der Besserung

Viel Applaus gab es für die Turnvorführungen der Leistungsgruppe des TV Bad Bergzabern.
Viel Applaus gab es für die Turnvorführungen der Leistungsgruppe des TV Bad Bergzabern.

Ein Kultstädtchen zum Genießen und Gesunden mit heilklimatischer Luft und gesundem Wasser. So soll das Image von Bad Bergzabern aussehen. So wünscht sich Bürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU) seine Stadt. Beim Neujahrsempfang am Freitag präsentierte sich die Gemeinde lebendig, lebensfroh und unterhaltsam.

Es war Ludwigs vierter Neujahrsempfang als Stadtoberhaupt. Wieder waren mehr als 500 Gäste der Einladung ins Haus des Gastes gefolgt. Und sie wurden abermals nicht enttäuscht. Sie erlebten einen Abend mit Musik, Sport und vielen Informationen. Als er im Mai 2014 gewählt wurde, sei Bad Bergzabern ein Intensivpatient gewesen, sagte Ludwig. „Inzwischen gab es einen Zwischenaufenthalt auf der Normalstation, jetzt sind wir massiv mit Reha-Maßnahmen beschäftigt, die eine sehr gute Rekonvaleszenz aufzeigen“, beschrieb der Mediziner die Entwicklung der Kurstadt. 2017 sei ein Jahr wichtiger Ereignisse und neuer Herausforderungen gewesen. Eine Aufgabe sei die Bewältigung der derzeitigen sozialen Infrastruktur. Ludwig bedauerte es erneut, dass das Bauvorhaben „Lebensräume für Jung und Alt“ nicht habe umgesetzt werden können. Einen gewissen Ersatz verspreche ein Investor, der auf dem Areal des ehemaligen Müttergenesungsheims eine altengerechte Einrichtung bauen werde. Auch wenn die Stadt noch mit einem gewissen Leerstand in der Marktstraße zu kämpfen habe, sei in der Innenstadtentwicklung viel bewegt worden. 62 private Sanierungsmaßnahmen oder Bauvorhaben seien in die Wege geleitet worden, 34 bereits fertiggestellt. „Mit 2,2 Millionen Euro wurden Investitionen von gut zwölf Millionen Euro gefördert“, sagte Ludwig. Derzeit gebe es 15 Anfragen für Geschäftsansiedlungen. Auch das neue Jahr werde Wandel bringen, kündigte er an. Der Stadtchef nannte unter anderem die Bachoffenlegung im Kurpark, die im Oktober beginnt. „Dann wird es auch ein Gesamtkonzept für den Kurpark geben“, versprach Ludwig. Eine große Aufgabe sei zudem, die ärztliche Versorgung in der Stadt aufrecht zu erhalten. „Um diese Pläne alle umzusetzen, stellt sich die Frage, ob unsere Stadt mit all ihren Teilaufgaben wie heilklimatischer Kurort, Staatsbad, Stadtwerke, Gartenamt, Therme, historische Stadtentwicklung, Zentrenmanagement, Kurpark und einigen städtischen Immobilien noch im Ehrenamt handelbar ist“, sagte Ludwig. Derzeit hat Bad Bergzabern 8151 Bürger. Es müsse ein Denkansatz für die Zukunft wert sein, sagte Ludwig, „ob man unabhängig von der Einwohnerzahl eine Hauptamtlichkeit des Stadtbürgermeisters anstreben müsste“. Es ist unter Ludwig zur Tradition geworden, dass sich eine Institution der Stadt beim Neujahrsempfang präsentieren darf. Dieses Mal war es die Realschule plus am Alfred-Grosser-Schulzentrum. Schulleiter Ludwin Michels hatte zur Unterstützung fünf Schüler mitgebracht, die über Schulaktivitäten und ihre Praktika berichteten. Berufsorientierung steht ganz oben auf der Agenda. 480 Schüler besuchen die Realschule. Darunter 79 Kinder mit Migrationshintergrund, die weniger als zwei Jahre in Deutschland sind und deshalb eine besondere Sprachförderung brauchen. „Dieser Aufgabe stellen wir uns“, betonte Michels. Drei verschiedene Schulabschlüsse sind in der Realschule plus möglich. Seit vier Jahren gibt es eine Oberstufe bis zur zwölften Klasse. Für Unterhaltung sorgten Helmut Breuner (Trompete) und Peter Kusenbach (Klavier), der Chor „Palatina Vocalis“ unter der Leitung von Peter Kusenbach und die Jazz-Combo des Gymnasiums unter der Leitung von Theodor Schmidt. Bei ihrem zweiten Auftritt an diesem Abend wartete die Jazz-Combo mit einer Überraschung auf: Schulleiter Pete Allmann interpretierte den Oasis-Song „Wonderwall“.

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