Kreis Südliche Weinstraße Laufend Gutes tun

Der Spaß stand im Vordergrund beim Sponsorenlauf des Hauses der Familie am vergangenen Samstag unter dem Motto „Laufend Gutes tun“, doch der Hintergrund ist ein Ernster. Die finanzielle Lücke von rund 30.000 Euro muss selbst finanziert werden, um alle Angebote des Hauses wie „Die Mahlzeit“, das Möbellager, das Café Grenzenlos“ oder den „Come together“-Chor erhalten zu können.

9200 Euro sind am Samstag dank des Engagements vieler Bürger, die gelaufen sind oder die Läufer finanziell unterstützt haben, zusammengekommen. Zum letzten Mal hatte die Schirmherrschaft Theresia Riedmaier, die am selben Tag als Landrätin verabschiedet wurde. „Wir wünschen uns immer 10.000 Euro“, hatte die Leiterin des Hauses der Familie, Helga Schreieck, vor Ende des Sponsorenlaufs gehofft. Und freut sich, dass sich ihre Hoffnung erfüllt hat. Trotz Ferienbeginns hatten sich 84 Läufer angemeldet, die zwei Jahre alte Emma auf dem Laufrad ist die Jüngste, der älteste ist 83 Jahre alt. „Wir haben einige Läufer, die älter als 80 Jahre sind“, erzählt Helga Schreieck, die auch die Laufkarten stempelt. Für jede Runde durch die Innenstadt Bad Bergzaberns, die einen Kilometer lang ist, gibt es einen Stempel. Mit Feuereifer sind auch 28 Läufer aller Altersstufen dabei, die als Flüchtlinge nach Bad Bergzabern gekommen sind. Die neunjährige Mariam und ihr zehnjähriger Bruder Mohamad, die 2016 aus Afghanistan gekommen sind und sehr gut deutsch sprechen, sind stolz. 14 Runden haben sie geschafft. Den Pokal holt am Ende Mathis White aus Schweigen-Rechtenbach mit 31 Runden, also 31 Kilometern. Finanziell haben Anne Zoller und Bernd Behret mit zum Erfolg beigetragen, beide haben Sponsoren gefunden, die für jeden der beiden mehr als 1000 Euro gesponsert haben. „Die laufenden Kosten des Hauses der Familie betragen jährlich rund 60.000 Euro, die Deckungslücke beträgt 30.000 Euro, die durch Spenden hereinkommen müssen“, informiert Dekan Dietmar Zoller. Das Haus der Familie, das in den ersten Jahren eine Anschubfinanzierung vom Kreis bekommen hat, ist in Trägerschaft der protestantischen Kirchengemeinde. „Das Ministerium weiß, was wir machen, ich dokumentiere es, aber es gibt nur noch projektbezogene Förderungen“, sagt die Leiterin. Zum Beispiel für die Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Man müsse einen Antrag stellen und das Projekt aufwendig dokumentieren, erzählt Schreieck, die mit 25 Stunden fest angestellt ist. Rund 1000 Mal pro Monat betreten Menschen das Haus der Familie, um die unterschiedlichen Angebote wahrzunehmen: Die Sprachkurse, die zentrale Anlaufstelle für Senioren, das Café Grenzenlos, die Mahlzeit für kleines Geld, das Repair-Café oder die Proben des „Come together“-Chores. Nicht gerechnet das Möbellager, die Kleiderkammer oder die Fahrradwerkstatt, die sich andernorts befinden. Für alle diese Angebote engagieren sich gut 40 Menschen ehrenamtlich.

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