Kreis Südliche Weinstraße Lichtschnell durchs Netz

„Lichtschnelles Internet in jedes Haus, nachhaltig und zukunftssicher“, versprach Rolf Tresch, geschäftsführender Gesellschafter von RMT den Bürgern von Pleisweiler-Oberhofen bei der Einwohnerversammlung vergangene Woche. Noch in diesem Jahr will die Schweizer Firma hier mit dem Ausbau eines Glasfasernetzes beginnen, kostenlos für Bürger und Gemeinde.

Ende 2017 sollen 80 Prozent der Häuser in der Gemeinde mit Glasfaser versorgt sein, begonnen werden soll wegen der Erneuerung der Hauptstraße in Oberhofen im Herbst dieses Jahres. Es werde ein paralleles Netz sein, dass das bereits bestehende aus Kupferkabel weder tangiere noch kappe, so Tresch. Die Bürger hätten die freie Wahl, der Ausbau in die Häuser sei keine Verpflichtung zur Nutzung des Netzes, das er aber für eine Wertsteigerung der Immobilie halte. Keinen Hehl machte Ortsbürgermeister Roland Gruschinski daraus, dass die Gemeinde mit der Telekom nicht zufrieden ist. „Bei uns ist der Ausbau aktuell, weil die Hauptstraße in Oberhofen erneuert wird“, so Gruschinski. Hier liege es sehr nahe, in die Straße Glasfaser zu legen, was die Telekom nicht tun wolle. Die Gemeinde solle auf eigene Kosten ein Leerohr legen, dann würde man weitersehen, sei die Maßgabe der Telekom gewesen. Lichtschnelles Internet mit unbegrenzten Kapazitäten in jedes Haus, ist die Maxime von RMT, in Oberhofen mit Glasfaser in der Straße, in Pleisweiler über die Dachständer der Stadtwerke. In Oberhofen seien die Bürger bereits informiert, viele hätten auch schon zugestimmt, informierte Gruschinski. Ob die Hausbesitzer, die den Ausbau auf ihrem Privatgelände gestatten müssen, dann den Provider nutzen, den RMT vorschlagen wird, sei eine individuelle Entscheidung. „Wir legen die Leitung ins Haus, ob sie sie dann nutzen, entscheiden sie“, stellte Udo Meise, Manager bei RMT, klar. Viele Fragen der Bürger gab es zu den Tarifen, die, wie Tresch betonte, zu marktüblichen Preisen angeboten würden. Den Namen des Providers wollte er in dieser Versammlung noch nicht nennen. 44,90 Euro kosten beispielsweise 50 Megabits pro Sekunde mit Telefonflatrate, 150 Megabits 69,90 Euro. „Nach oben sind der Leistung von Glasfaser keine Grenzen gesetzt“, so Tresch. Anwesend war auch die Firmenchefin von T&N Networks in Oberotterbach, Nina Traut, über die zufällig der Kontakt von RMT zur Südlichen Weinstraße zustandegekommen war und die laut Tresch einen „großen Part“ bei Realisierung des Projekts übernehmen werde, zu dem man regionale Firmen ins Boot nehmen wolle. T&N ist unter anderem spezialisiert auf das Verlegen von Glasfaserkabeln und deren Anschlusstechnik. RMT werde sich an der Ausschreibung des Kreises beteiligen, auch hier mit dem Glasfaserausbau in die Häuser, so Tresch auf Nachfrage eines Bürgers. „Der geforderte Ausbau mit 50 bis 80 Megabits bis 2018 in alle Häuser ist die günstigste Lösung, dann sind die 15 Millionen Euro weg“, so Tresch zur Vorgabe des Landes und des Bundes, die den Ausbau mit 90 Prozent fördern. In Oberotterbach, Dörrenbach, Kapellen-Drusweiler und Pleisweiler-Oberhofen sind die Ausbaupläne bereits sehr weit, hinzukommen sollen Birkenhördt, Kapsweyer und der Bethof. Gespräche gebe es auch mit der Stadt Bad Bergzabern, informierten die Firmenvertreter. „Wir werden jetzt in aller Ruhe verarbeiten, dass sie kostenlos Glasfaser legen, als Ortsbürgermeister bin ich sehr froh, dass es auch die Gemeinde kein Geld kostet“, so Gruschinski mit der Bitte an die Bürger, dem Ausbau in ihre Häuser zuzustimmen. Der könne zwar auch nachträglich gemacht werden, dann aber kostenpflichtig. In einer Versammlung in wenigen Wochen sollen der Provider vorgestellt und die Bürger individuell beraten werden. (pfn)

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