Kreis Südliche Weinstraße Liebe am Gartenzaun

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Eine Liebe, die seit 60 Jahren hält: Bruno und Thekla Eichenlaub feiern heute in Herxheim ihre Diamantene Hochzeit. Sie kennen sich von Kindesbeinen an. Ihre Familien wohnten nur wenige Meter voneinander entfernt.

„In den Gärten hatten wir über den Gartenzaun Blickkontakte, die schließlich Auslöser dafür waren, dass wir uns näher gekommen sind“, erzählt Bruno Eichenlaub, der am 31. März sein 86. Lebensjahr vollendet. Thekla Eichenlaub, geborene Lechner, drei Jahre jünger als ihr Ehemann, erinnert sich noch genau an den Tag, als – er 19 und sie 16 Jahre alt – bei der Landjugend aus Freundschaft Liebe wurde. Beide spürten, dass sie zusammengehören und für immer zusammenbleiben wollen. Sie blieben unzertrennlich. Am 1. Februar 1957 gaben sie sich vor dem Standesbeamten in Herxheim das Ja-Wort, einen Tag später traten sie vor den Traualtar der Kirche St. Maria Himmelfahrt. Priester Erwin Eichenlaub, der Bruder von Bruno Eichenlaub, nahm die Trauung vor. Von diesem Tag an beschritten die beiden ihren Lebensweg gemeinsam. Neben den vielfältigen Aufgaben in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb fanden die Eheleute noch immer Zeit, Akzente in verschiedenen Ortsvereinen sowie in der Kommunalpolitik zu setzen. Bruno Eichenlaub gehörte 32 Jahre lang dem Ortsverband der Bauern- und Winzerschaft an, von 1987 bis 2001 war er Vorsitzender, danach Ehrenvorsitzender. Zehn Jahre war er Mitglied im Verbandsgemeinderat, 25 Jahre im Gemeinderat. Er war auch 25 Jahre zweiter Vorsitzender des Reit- und Rennvereins. Seine größte Leidenschaft ist aber der Chorgesang. 48 Jahre war Bruno Eichenlaub Sänger beim MGV Concordia Herxheim. Beim SV Viktoria engagiert er sich mit dem Traktor bei der Pflege der Anlagen und versäumt kein Heimspiel des Landesligisten. Seit 40 Jahren marschiert er beim Herxheimer Fasnachtsumzug mit. Thekla Eichenlaub war die älteste von vier Geschwistern und musste schon früh im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern mithelfen. Schon als Mädchen war sie eine begeisterte Fußballspielerin und bedauert heute, dass es damals noch keine Mädchen- oder Frauenmannschaft gab. So spielte sie mit den Jungs auf der Wiese, was dazu führte, dass sie mit „Buwe-Namen“ gerufen wurde, wie sie erzählt. Später wurde auch sie zum Fan der Viktoria und besuchte ebenfalls die Heimspiele. Über viele Jahre war sie als Sängerin im Cäcilienverein tätig. Gibt es ein Geheimnis für 60 glückliche Ehejahre? Das gibt es nicht. „Wir haben gelebt und gearbeitet“, sagt Thekla. Ihren landwirtschaftlichen Betrieb haben sie längst aufgegeben. Beide lesen gerne die RHEINPFALZ von vorne nach hinten und von hinten nach vorne. Am Fernsehen wird vor allem die Politik mit großem Interesse verfolgt. Zu den Gratulanten zählen heute Tochter und Sohn mit ihren Ehepartnern, vier Enkel und acht Urenkel. |som

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