Hauenstein Luger Tal: Das sind die neuen Ortschefs durch Wahl im Gemeinderat

Im Luger Tal wurden die politischen Karten teilweise neu gemischt.
Im Luger Tal wurden die politischen Karten teilweise neu gemischt.

Während in den meisten Gemeinden am Abend des 9. Juni feststand, wer der künftige Dorfchef sein wird, wird diese Entscheidung im Luger Tal erst nach der Kommunalwahl getroffenen. In zwei Orten sind neue Gesichter in der ersten Reihe.

In den kleinen Waldgemeinden in der Verbandsgemeinde Hauenstein ticken die Wahluhren etwas anders. Ihren neuen Ortschef bestimmen die Bürger nicht am Wahlabend beim Urnengang. Denn im Luger Tal stellt sich traditionell kein Kandidat zur Wahl. Vielmehr lässt man im Vorfeld im Dorf verlauten, ob man sich erneut oder neu in den Dienst der Gemeinde stellen will. Und dann können die Bürger auf ihre Stimmzettel Namen schreiben, die sie für geeignet erachten. Daraus ergibt sich die Zusammensetzung des neuen Gemeinderats. Und dieser wiederum bestimmt die neue Ortsspitze – Bürgermeister und Beigeordnete. Denn gerade in diesen Mini-Gemeinden versteht man die Ortsführung als Teamarbeit.

Dimbach: Thomas Funck.
Dimbach: Thomas Funck.

Ein eingespieltes Team sind Dimbachs Bürgermeister Thomas Funck und Beigeordneter Christof Nieder schon seit zwei Legislaturperioden. Und in dieser Konstellation gehen sie auch in die dritte Amtszeit. Der sechsköpfige Gemeinderat habe beide einstimmig wiedergewählt, berichtet Funck aus der konstituierenden Sitzung. Der 55-Jährige hatte schon vor der Wahl anklingen lassen, dass er weiter für das Amt zur Verfügung stehen würde. Die Sanierung des Grillplatzes, ein Radweg nach Lug und die Einrichtung eines Jugendraums will er als Nächstes angehen.

Altbekannt und neu

Lug: Herrmann Rippberger.
Lug: Herrmann Rippberger.

Kontinuität auch in Lug, wo Hermann Rippberger ebenfalls in die dritte Amtszeit geht. Wie Funck wurde auch der 73-Jährige ohne Gegenkandidat und einstimmig vom Gemeinderat zum neuen Ortsbürgermeister bestimmt. Drei Beigeordnete unterstützen ihn, dieselben wie in den vergangenen fünf Jahren. Einstimmig gewählt wurden Patrick Braun als erster und Jochen Thiator als zweiter Stellvertreter, Dieter Becker wurde einstimmig bei zwei Enthaltungen als dritter Beigeordneter gewählt. Das Quartett hat sich einige große Projekte auf die Agenda gesetzt, so die Erweiterung der Kita und des Neubaugebiets, die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses, der Lückenschluss des Radwegs nach Sarnstall und eine Freiflächen-PV-Anlage, wie Rippberger berichtet.

Darstein: Silke Knurr.
Darstein: Silke Knurr.

Die Zeichen auf neu stehen in Darstein. Dort hatte Armin Ladenberger schon vor der Wahl bekannt gegeben, dass er für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen werde. Trotzdem schrieben die Wähler seinen Namen noch am dritthäufigsten auf die Stimmzettel. „Aber es war klar, drei Leute würden nicht mehr antreten und der Rat muss sich neu formieren“, berichtet der 69-Jährige von der konstituierenden Sitzung, in der er nach 15 Jahren auf der Kommandobrücke die Amtsgeschäfte an Silke Knurr übergab. „Bei uns ist es so: Wer die meisten Wählerstimmen bekommt, wirft den Hut in den Ring.“ Diese entfielen auf Knurr. Die Tierarztfachangestellte, Jahrgang 1970, die eine eigene Schafherde hat, ist seit 1999 als erste Frau im Gemeinderat. Und nun wählte sie der Rat einstimmig zur ersten Bürgermeisterin. Sie gesteht, dass sie nicht mit dem Amt gerechnet habe, aber nun wolle sie sich der großen Herausforderung stellen. Ihr zur Seite stehen Dominic Stoffel als erster Beigeordneter und Manuela Strese als zweite Beigeordnete. Beide Entscheidungen seien einstimmig gefallen, so Ladenberger, zweitere bei einer Enthaltung. Obwohl Strese mit Markus Demuth einen Gegenkandidaten hatte, der bei der Kommunalwahl mehr Wählerstimmen erhalten hatte. Die neue Gemeindespitze will ein Tempolimit auf der Ortsdurchfahrt durchsetzen, den Dorfmittelpunkt neu gestalten und Energie-/Klimaprojekte angehen, wie Knurr berichtet.

Wahl in Schwanheim erst später

Spirkelbach: Michael Burgard.
Spirkelbach: Michael Burgard.

Auch in Spirkelbach hatte Edgar Perret schon vor der Wahl zu verstehen gegeben, dass er keine weiteren fünf Jahre die Ortsgeschicke lenken wolle. Ein Wahlvorschlag für seine Nachfolge wurde nicht eingereicht. Und so hatten die Wähler am 9. Juni nur die Möglichkeit, die Mitglieder des Gemeinderats zu bestimmen. Um die Mandate buhlten die SPD und Wählergruppe Burgard. Letztere konnte doppelt so viele Sitze wie die SPD holen und stellt nun auch den neuen Ortsvorstand. Der Rat wählte Michael Burgard einstimmig zum neuen Ortsbürgermeister. Der Regionalleiter bei der KKH war bereits von 2009 bis 2014 im Gemeinderat und ist zudem seit 20 Jahren in Vorstandsverantwortung bei Sportvereinen sowie beim Obst- und Gartenbauverein. Der 41-Jährige will die Symbiose zwischen Gemeinde und Vereinen weiter stärken und Kindern eine gute Umgebung zum Auswachsen ermöglichen, wie er sagt. Ihm zur Seite stehen Timo Thies, der sich mit acht zu vier Stimmen gegen Ralf Christmann (SPD) durchsetzen konnte, und Kristin Hartstern, die ohne Gegenkandidat mit elf Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme zu Beigeordneten gewählt wurde.

In Schwanheim konstituiert sich der neue Rat erst am 26. August. Dieser entscheidet dann über den neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Herbert Schwarzmüller hat bereits kundgetan, dass er für weitere fünf Jahre zur Verfügung stehen würde.

Hofstätten: Peter Bernhard
Hofstätten: Peter Bernhard

Nach der Kommunalwahl noch stand die Besetzung des Ortsvorsteherpostens in der Wilgartswiesener Annexe Hofstätten aus. Dort hatte es keinen Kandidaten gegeben, weswegen nun der Ortsbeirat die Entscheidung fällte. Und es bleibt beim Altbekannten. Peter Bernhard führt das Amt weiterhin aus. Zu seinem Stellvertreter wurde Marc Jankowitsch gewählt.

So wird es am Sonntag auf sehr vielen Tischen in der Pfalz aussehen: Große Mengen an Stimmzetteln warten darauf, ausgezählt zu w

Wahlen Rheinland-Pfalz 2024: So hat die Pfalz gewählt

Verfolgen Sie live den aktuellen Stand der Auszählungen in unseren interaktiven Karten und Grafiken: Oberbürgermeister, Bürgermeister, Gemeinderäte, Kreis- und Stadträte, Bezirkstag - bei den Wahlen am 9. Juni könnte die Kommunalpolitik in Rheinland-Pfalz umgekrempelt werden. Foto: dpa /Jacob Schröter

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

x