Kreis Südliche Weinstraße Mit Altglas auf gutem Weg

Solche Container gehören bald der Vergangenheit.
Solche Container gehören bald der Vergangenheit.

So ändern sich die Zeiten: Gab es im Mai dieses Jahres in der Sitzung des Werkauschusses wegen untragbarerer Zustände an den Altglascontainern noch ein „Scherbengericht“, so herrschte am Dienstag eitel Freude. Der Grund: Es gibt bei der Leerung einen neuen Dienstleister, außerdem haben sich die Verhältnisse spürbar gebessert. Und demnächst werden neue, deutlich leisere Behälter eingeführt.

Doch der Reihe nach: Es war die letzte Sitzung dieses Ausschusses, die von der bald ausscheidenden Landrätin Theresia Riedmaier (SPD) geleitet wurde („Dennoch gibt es keinen Sekt, sondern nur Kaffee und Wasser“). Mit Freude und Genugtuung habe sie registriert, dass sich nach den eklatanten Beschwerden die für die Altglasentsorgung zuständige Duale System Landbell AG zu einer Veränderung durchgerungen habe: weg von der mit der Leerung beauftragten Firma B&S Bretzenheim, hin zu Remondis Edenkoben. Nach den vielen Reklamationen und Dokumentationen der teilweise mit Flaschen überfüllten Sammelstandorte wurde der alten Firma zum 31. Juli 2017 gekündigt (wir berichten am 2. August). Neuer Auftragnehmer ist die Firma Remondis, mit der die Kreisverwaltung – auch beim Restmüll – sehr zufrieden ist. Neue statt alte, ramponierte Container seien für die Bürger durchaus ein Anreiz und Impuls, mit den Behältern pfleglicher umzugehen, sagte die Kreischefin, die demnächst den Stab an Dietmar Seefeldt (CDU) weitergibt. Der Austausch werde sich in den kommenden Wochen bis Ende Oktober hinziehen. Als erfreulich wurde gewertet, dass Remondis bereit sei, die Abfuhrrhythmen flexibel dem Flaschenaufkommen anzupassen. Doch: Nicht immer sind im Umfeld abgestellte Flaschen ein Indiz dafür, dass die Container überfüllt sind, so eine weitere Erfahrung. Es gibt offensichtlich etliche Leute, die zu bequem sind, das Altglas in die Behälter zu werfen. Stattdessen werden sie in Kartons nebendran platziert. Sorge bereiten einige Winzerbetriebe, die mit großen Anlieferungen schnell für überfüllte Container sorgen. So entstehe der Eindruck, als seien diese gar nicht geleert worden. Landbell-Regionalleiter Markus Walk nahm die Streicheleinheiten für die positiven Veränderungen mit einem Lächeln entgegen. Was die Winzer betrifft, so unterstrich er, dass die Container nur für die Haushalte vorgehalten werden. Wenn Weingüter kämen, so werde das nur geduldet. Diese müssten eigentlich selbst für eine Entsorgung sorgen. Diese Problematik müsse beobachtet werden. Auch Gespräche mit den betreffenden Winzern könnten hilfreich sein. Wie Walk erklärte, sei das alte Entsorgungsunternehmen nicht juristisch gegen die fristlose Kündigung vorgegangen. Er gehe davon aus, dass die Firma den Grund und die eigenen Versäumnisse eingesehen habe. Was die Anzahl von Containern betrifft, so gehe der Bundesdurchschnitt von einem Standort pro 800 Einwohner aus.

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