Kommentar Nach Rückzug: Deutsche Glasfaser hat sich übernommen

Mit diesen blau-weißen Fähnchen signalisieren Bürger, dass sie sich für die Deutsche Glasfaser entschieden haben.
Mit diesen blau-weißen Fähnchen signalisieren Bürger, dass sie sich für die Deutsche Glasfaser entschieden haben.

Der Rückzug der Deutschen Glasfaser aus Herxheim ist ein Offenbarungseid. Die Firma hat sich in der Südpfalz übernommen.

Eins muss man der Deutschen Glasfaser lassen: Die Firma ist Weltmeister darin, möglichst schnell viele Kunden für den Breitbandausbau zu gewinnen. Damit sie dann mit blau-weißen Fähnchen für sie werben und signalisieren, bald schnelles Internet nutzen zu können. Von wegen bald: Ihre Versprechen hält die Firma meist nicht ein.

Dass sich die Deutsche Glasfaser in der Südpfalz übernommen hat, wird durch ihren Rückzug aus Herxheim deutlich – wohlgemerkt, aus der größten Gemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße. Größer kann das Eingeständnis des eigenen Unvermögens nicht sein, Haushalte für die digitale Zukunft zu rüsten. Zumal sie sie ihren Zeitplan nicht einhält. Schlimmer: Das Unternehmen muss einem Konkurrenten das Feld in Herxheim überlassen, weil es selbst nicht die PS auf die Straße bekommen hat. Und das, obwohl es dort zweieinhalb Jahre lang Klinken geputzt hat, Mitarbeiter Häuser besichtigen, gar Kabel verlegen ließ.

Der Rückzug der Firma aus Herxheim ist Wasser auf den Mühlen der Kritiker, die teilweise darauf warten, dass die Telekom übernimmt. In Herxheim können sie sich darin bestätigt fühlen, dass nicht der erste, der kommt, auch der zuverlässigste Vertragspartner sein muss.

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