Annweiler Neue Feuerwache: Wenn der Brandschutz der Wehr in die Quere kommt

Eigentlich hätte die Halle komplett in Holzständerbauweise errichtet werden sollen.
Eigentlich hätte die Halle komplett in Holzständerbauweise errichtet werden sollen.

Zweieinhalb Jahre waren die Handwerker zu Gange. Nun ist der Neubau für die Feuerwehr der Verbandsgemeinde eingeweiht worden. Doch eigentlich hätte er anders aussehen sollen.

Genutzt wird er schon eine Weile, nun wurde er auch offiziell seiner Bestimmung übergeben: Der Neubau der Feuerwache der Verbandsgemeinde in Annweiler ergänzt das bestehende Feuerwehrhaus, in dessen großen Anbau bereits 1991 drei Millionen D-Mark investiert wurden. 2004 gab’s eine Dachsanierung und nun die notwendige Erweiterung, die der Verbandsgemeinderat bereits vor fünf Jahren beschlossen hatte. Dank des neuen Gebäudes und im Zuge dessen auch Umbauten im Bestandsgebäude verfügt die Wehr nun über deutlich mehr Platz für ihr Personal, ihre Fahrzeuge und ihr Material. Am Sonntag konnte sich die Bevölkerung beim Tag der offenen Tür einen Eindruck vom Neubau und den Einrichtungen verschaffen.

Im Trifelsland leisten 350 Frauen und Männer in 13 Ortsfeuerwehren ihren Dienst, davon alleine in Annweiler 85 Erwachsene. Hinzu kommt eine Bambini-Wehr mit 60 Kindern zwischen sechs und zehn Jahren und eine Jugendfeuerwehr, wo sich alleine in Annweiler 25 Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren engagieren.

750.000 Euro Kosten

Laut Bürgermeister Christian Burkhart waren für den Neubau Kosten von 550.000 Euro geplant. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit landete man am Ende bei 590.000 Euro, was aufgrund der Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren nicht verwunderlich sei. In die Umbauarbeiten im Bestandsgebäude wurden zusätzlich 160.000 Euro investiert. Das Geld floss unter anderem in eine komplett neue Stromverkabelung. Insgesamt wurden also 750.000 Euro ausgegeben.

Ursprünglich geplant war, den Neubau komplett in Holzständerbauweise auszuführen, doch diesem Vorhaben machten ausgerechnet die Brandschutzvorschriften einen Strich durch die Rechnung. So musste zu einem gewissen Teil mit Steinen gebaut werden. Als nächsten Schritt kündigte Burkhart die Erneuerung der Heizungs- und Lüftungsanlage im Bestandsgebäude an, wofür 200.000 Euro aufgewendet werden.

Besondere Herausforderung durch B10-Tunnel

Der Neubau war notwendig geworden, um einen Umkleidetrakt für die Feuerwehrleute zu schaffen, der getrennt von der Werkstatt liegt. Diese Trennung entspricht nun den Vorgaben des Gesetzes. Bislang mussten sich die Frauen und Männer der Annweilerer Wehr dort umziehen, wo auch die Fahrzeuge gewartet und instandgesetzt wurden. Dabei waren sie Abgasen ausgesetzt, wenn die Motoren liefen. Die alte Fahrzeughalle wurde erweitert und umgebaut, die Werkstatt und die Lagerräume wurden optimiert.

Die Wehren des Trifelsland seien im Besonderen durch die B10 mit ihren vier Tunneln immer wieder herausgefordert, sagte Landrat Dietmar Seefeldt. Deswegen sei es wichtig, für den Ernstfall sowohl im Brand- als auch im Katastrophenschutz gerüstet zu sein. An der Südlichen Weinstraße werde bereits viel in diesen Bereich investiert, sagte CDU-Landtagsabgeordneter Sven Koch. Dabei müsse gerade das Einsatzpersonal mit bestem Material ausgerüstet sein, damit es im Ernstfall selbst geschützt sei. Während des Umbaus bei laufendem Betrieb mussten die Wehrleute mehrfach das Material und ihre Spinde umräumen, wie der stellvertretende Wehrleiter Andre Schuster sagte. Pünktlich zur Segnung der Halle schickt Petrus ordentlich Löschwasser vom Himmel.

x