Kreis Südliche Weinstraße Neue Sporthalle hat Priorität

Seit Sommer 2015 beteiligen sich Bürger Klingenmünsters aktiv innerhalb einer professionellen Dorfmoderation mit den Ingenieurbüro WSW Kaiserslautern an unterschiedlichen Themenbereichen zur Gestaltung des 2500 Einwohner zählenden Dorfes. In einer Abschlussveranstaltung ließ Ingrid Schwarz vom Ingenieurbüro die Dorfmoderation noch einmal Revue passieren und stellte die erarbeiteten Ergebnisse vor.

Zunächst bedauerte Bürgermeister Erwin Grimm (FWG), dass nur knapp 30 Frauen und Männer anwesend waren, darunter die beiden Beigeordneten Sabine Anklam und Hans-Peter Bauer und vier weitere Gemeinderatsmitglieder: „Vielleicht ist es aber auch ein Beweis dafür, dass unsere Bürger mit ihrem Wohnort zufrieden sind, wie es im Fragenkatalog auch deutlich wurde.“ Im Sommer 2015 stieg Klingenmünster in die Dorfmoderation ein. Arbeitsgruppen wurden gebildet, Themenfelder wie Bauen und Gestalten, Kultur, Freizeit und Tourismus, Verkehr, Mobilität, Erreichbarkeit und Parken sowie Infrastruktur, Versorgung und soziales Miteinander innerhalb von Bürgerworkshops intensiv diskutiert und Schwächen und Stärken erarbeitet. Getrennt davon konnten auch die Kinder und Jugendlichen in den Kitas, der Grundschule und im Jugendtreff ihre Vorschläge und Wünsche mit einbringen. Während eines „Minschdrer Bürgerdialoges“ mit dem Gemeinderat wurden in einer Zwischenabstimmung die insgesamt 63 Vorschläge zum ersten Mal in eine Prioritätenliste eingeordnet. Diese Liste änderte sich nun bei der Abschlussveranstaltung noch einmal: Punktgleich bewerteten die Anwesenden als wichtigste Maßnahmen den Neubau einer Sporthalle und die Überplanung des Friedhofs mit einem zusätzlichen Angebot neuen Bestattungsformen. An vorderer Stelle folgten weiter: die Verbesserung der örtlichen Parksituation, spezielle Wohnformen, Partnergemeinde finden, Pflege der Brachflächen, innerörtlich einheitlich Tempo 30, Bau einer Grillhütte. Nach der Aufstellung der Rankingliste, die nach detaillierter Zusammenfassung als Abschluss des Planungsbüros WSW zur Auswertung und Diskussion dem Gemeinderat überstellt wird, entscheidet der Rat über die Notwendigkeit vor dem Hintergrund der Finanzierungsmöglichkeiten. Ingrid Schwarz übergab das Staffelholz an den künftigen Dorfplaner Michael Kleemann vom Planungsbüro Stadtimpuls aus Landau. „Die Arbeit in Klingenmünster mit engagierten Bürgern, die bis zum Ende meines Auftrages mitgearbeitet und mitgeplant haben, war sehr interessant und hat viel Spaß gemacht. Ich übergebe heute quasi eine vollgefüllte Schüssel mit erarbeiteten Maßnahmen und hoffe, dass vieles davon in Klingenmünster umgesetzt werden kann“, verabschiedete sich Schwarz. Michael Kleemann stellte sich und sein Büro vor: „Als Dorfplanung in Klingenmünster verstehe ich einen langfristig angelegten integrierten kommunalen Entwicklungsprozess, der auf der Grundlage der bisherigen hervorragenden Ereignisse der Dorferneuerung aufbaut.“ Bausteine dieses Prozesses seien die Beratung der Gemeinde sowie privater Bauherrn bei baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen, die Aufstellung eines gesamtheitlichen kommunalen Entwicklungskonzeptes auf Basis der bisherigen Dorferneuerungskonzeptes, ein eigentümeraktivierendes Bauflächen- und Immobilienmanagement – immer unter Aktivierung und Einbindung des Gemeinderates und der Bürgerschaft, so Kleemann. Mit der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes soll noch im Oktober begonnen werden. |chf

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