Kreis Südliche Weinstraße Neuer Struktur Weg geebnet

Viel Lob für die „Singende Zunft“ gab es am Sonntag beim Kreischorverbandstag Landau-Südliche Weinstraße 2015. Gastgeber dieser letzten Versammlung der bisherigen Chorgemeinschaft war der MGV Einigkeit Roschbach, der auch die musikalische Eröffnung übernahm.

Ortsbürgermeister Albert Birkmeyer und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Edenkoben, Olaf Gouasé, würdigten die Vielfalt auf der musikalischen Bühne und dankten den Mitgestaltern für ihre Beständigkeit im Ehrenamt. War es der ungewöhnliche Termin, der aus Anlass der Strukturreform des Chorverbandes der Pfalz in den Sommer verlegt werden musste, oder der Sonntagmorgen, der den Großteil der Delegierten aus den 70 Vereinen davon abhielt, der Einladung zu dieser wichtigen Versammlung zu folgen? Es war der letzte Kreischorverbandstag Landau-Südliche Weinstraße, denn im November wird dieser im Zuge der Strukturreform aufgelöst, um dann im Dezember zusammen mit dem Kreischorverband Bad- Bergzabern den Kreischorverband Südpfalz mit zusammen 94 Vereinen einzugehen. Einmütig stimmten die Anwesenden der „Auflösung des Vereins“ zu. Die Satzung dazu hält fest, dass das Vermögen der beiden Kreisverbände nach der Auflösung nicht dem Chorverband der Pfalz zufließt, sondern im neugegründeten Kreischorverband Südpfalz verbleibt – mit der Auflage, dieses unmittelbar und ausschließlich für kulturell-gemeinnützige Zwecke zu verwenden. Kurt Gamber, seit 22 Jahren Vorsitzender des Kreischorverbandes, erinnerte an wichtige Ereignisse in seiner langen Amtszeit. Herausragend seien sicher die Partnerschaft mit dem Cantus-Chor aus Rapla/Estland, die Mitwirkung bei den Großveranstaltungen „Chöre für Care“ oder „Die Pfalz singt für den Dom“, das eigene Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen, zurückliegende Weihnachtsliedersingen der Kinder- und Jugendchöre, Gutachtersingen, Begegnungskonzerte, Seminare und Fortbildungen und neu in diesem Jahr die Teilnahme zahlreicher Chöre an der Reihe „Faszination Chorgesang“ des Chorverbandes der Pfalz auf den Bühnen der Landesgartenschau in Landau gewesen. Eine zukunftsweisende Entwicklung im Chorwesen sieht Gamber in der Zusammenlegung von kleineren Chören zu Chorgemeinschaften, nicht immer die Ideallösung, aber eine Möglichkeit, die Chorarbeit einige Jahre fortzusetzen. Diesen Weg zu gehen, ist für Maria Lisiecki, stellvertretende Kreischorleiterin, keine grundsätzliche Lösung. Wo immer sich die Möglichkeit vor Ort anbiete, sollten die einzelnen Chorgattungen selbstständig gute Chormusik pflegen. Die künftige neue Struktur verlange für das Fortbestehen traditioneller Gesangvereine mehr Eigeninitiative und im Umgang mit der Chormusik vereinsinterne Kreativität. Man müsse sich den Rhythmen der neuen Zeit stellen, doch solle auch den großen Komponisten vergangener Epochen ein Platz eingeräumt werden. Jugendreferent Friedrich Kuschka, der für das neue Gremium nicht mehr kandidiert, bemängelte die geringe Anzahl von abgegebenen Tätigkeitsberichten der 20 Kinder- und Jugendchöre und Modernen Chöre, die er betreut. Jedoch hätten alle eigene Konzerte, Musicals oder Theaterstücke mit großer Begeisterung absolviert. Schatzmeister Marcel Schwalié zeigte ein gesundes finanzielles Polster auf. Zu neuen Kassenprüfern wurden Roland Haag und Heidelore Keim-Nolzen gewählt. Sie sind Nachfolger von Roland Haag und Peter Lanuschy. Hartmut Doppler, Präsident des Chorverbandes der Pfalz, wies darauf hin, dass alle Entscheidungen zur Strukturreform getroffen seien. (ikl)

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