Kreis Südliche Weinstraße Noch Hoffnung für Museumserhalt

Noch sehen die Verantwortlichen in Bad Bergzabern einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass sie das städtische Museum doch noch im Obergeschoss des Gasthauses Zum Engel weiterführen dürfen. Der Haupt- und Finanzausschuss beauftragte am Mittwochabend Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig damit, bei der Kreisverwaltung auszuloten, wie dick der letzte Strohhalm ist.

Wie berichtet, hatte ein Gespräch der Stadtspitze unter anderem mit Vertretern des Landesrechnungshofs und der Landesregierung, in dem es um Zuschüsse für die Sanierung des Renaissance-Gebäudes ging, zutage gebracht, dass für das städtische Museum keine gültige Baugenehmigung vorliegt. Damit der Umbau und die Sanierung des Engel mit bis zu 85 Prozent der Kosten gefördert werden könne, schlug der Rechnungshof der Stadt ein alternatives Nutzungskonzept vor. Demnach sollen im Obergeschoss Wohnungen reaktiviert und vermietet werden. Das städtische Museum soll ins Erdgeschoss ziehen. Dort soll nach den Vorstellungen des Rechnungshofs auch das Tourismusbüro einziehen. Für eine Gaststätte wäre dann kein Platz mehr. Im ersten Obergeschoss soll der Nachlass von Martha Saalfeld und Werner von Scheidt ausgestellt werden. In einem Schreiben hat die Kreisverwaltung der Stadt Anfang August mitgeteilt, dass, wenn die Räume im Obergeschoss weiter als Museum genutzt werden sollen, dafür ein Bauantrag gestellt werden muss. Dieser müsse dann auf der Grundlage des aktuellen Baurechts geprüft werden. In dem Schreiben heißt es weiter, „ob und in welchem Umfang Abweichungen aufgrund der denkmalwürdigen Substanz möglich sind, muss in dem Antragsverfahren geklärt werden“. Darauf fußt nun die Hoffnung der Stadt. Ludwig soll mit einem Brief an die Bauabteilung der Kreisverwaltung herausfinden, wie groß die Chancen auf Bestandsschutz des Museums sind. „Ganz klar, wenn wir dort gesagt bekommen, dass wir keine Chance haben, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als uns den Vorgaben des Rechnungshofs zu beugen“, sagte Hans-Peter Geiger (SPD). Ludwig hofft, dass er bereits Anfang nächster Woche eine Antwort von der Kreisverwaltung bekommt. Dann könnte sich der Stadtrat bereits in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag (19 Uhr, Haus des Gastes) mit dem Thema beschäftigen. Sollte der letzte Strohhalm zerbrechen, müsste der Stadtrat zunächst einen alten Beschluss aufheben, wonach im Erdgeschoss des Engel auch in Zukunft eine Gaststätte Platz finden soll. Dann müsste der Stadtrat weiter beschließen, dass das Museums ins Erdgeschoss umziehen soll. „Ob das Tourismusbüro in den Engel geht, das können wir nicht entscheiden“, stellte Ludwig klar. Das liege in den Händen des Tourismusvereins. Dessen Vorstand wolle sich am 5. Oktober mit diesem Thema befassen. „Eine endgültige Entscheidung kann dann aber nur eine Mitgliederversammlung fällen“, sagte Ludwig.

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