Kreis Südliche Weinstraße Prozess: Bekannter Schläger verurteilt

«Bad Bergzabern.»Wegen Beleidigung und Körperverletzung wurde ein 44-Jähriger vor dem Amtsgericht Bad Bergzabern rechtskräftig zu 60 Tagessätzen à zehn Euro verurteilt. „Sie sind hier bekannt als Schläger. Wenn es keine Ruhe gibt, muss ich versuchen, auf dem offiziellen Weg Ruhe reinzukriegen“, gab ihm Richter Christoph Sommer mit auf den Weg.

Der Angeklagte will die Strafe mit 360 Stunden gemeinnütziger Arbeit ableisten. Sommer ließ keinen Zweifel daran, dass, sollte der Mann nicht pünktlich und regelmäßig zur Arbeit erscheinen, er seine Strafe 60 Tage im Gefängnis absitzen müsse. Schauplatz der Tat war eine Gaststätte in der Kurstadt im November vergangenen Jahres, Tatzeit 1 Uhr. „Glaubt dem nichts, das ist der größte Schaumschläger in Bad Bergzabern“, hatte der Angeklagte zu einem Gast im Lokal gesagt, was er auch zugab. „Du bist ja immer noch da“, hatte er den Gast kurz darauf provoziert. Dann schlug er ihn mit der flachen Hand gegen den Kopf, der Geschädigte prallte gegen den Kühlschrank. Auch diesen Sachverhalt gab der Angeklagte zu. „Er war benommen und hatte eine Schwellung an der Schläfe“, schilderte die Staatsanwaltschaft die Verletzungen. „Es war scheiße von mir, des hett ich net mache dürfe“, so der Angeklagte. „Wie sieht’s denn aus mit dem Alkohol?“, war die Frage von Sommer, der hierin eine wesentliche Ursache der Taten sah. Den Alkoholkonsum machte der Richter auch verantwortlich für die Arbeitslosigkeit des Mannes, der trotz zwei gelernter Fachberufe seit zwei Jahren arbeitslos ist. Er sei seit dem Vorfall nicht mehr weg gewesen, das gebe das Einkommen von Hartz IV gar nicht her, lautete die ausweichende Antwort. „Ich wollte das so nicht, es tut mir leid“, so der Angeklagte zum Geschädigten, der als Zeuge nicht mehr vernommen wurde.

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