Kreis Südliche Weinstraße Raus aus den Schulden

91-89362838.jpg

Die Staatsbad Bad Bergzabern GmbH ist Eigentümerin und Betreiberin der Südpfalztherme in Bad Bergzabern. Der Gesellschafteranteil des Kreises an der GmbH beträgt 15 Prozent; 53,5 Prozent der Anteile hält das Land, 31,5 Prozent die Stadt Bad Bergzabern. 2004 wurde die Therme geschlossen und umfassend saniert, im Februar 2006 wiedereröffnet. Zur Finanzierung der Sanierung hat die Staatsbad GmbH im Juni 2006 bei einer Bank in Dublin ein Darlehen in Höhe von 12,2 Millionen Euro aufgenommen. Der Zinssatz beträgt 4,095 Prozent. Der Schuldendienst des Kreises liegt bei jährlich 165.687 Euro. Zum 26. Oktober gibt es ein Sonderkündigungsrecht. „Aufgrund der aktuellen Zinssituation, die deutlich günstiger ist als zum Zeitpunkt der Darlehensaufnahme, ist es sinnvoll, das Darlehen abzulösen“, erläuterte Landrätin Theresia Riedmaier (SPD). An besagtem 26. Oktober wird die Restschuld 5,004 Millionen Euro betragen. Die Staatsbad GmbH wird eine Sondertilgung von 404.000 Euro leisten, sodass eine Restverbindlichkeit von 4,6 Millionen Euro bestehen bleibt. Diese verteilt sich wie folgt auf die Gesellschafter: 2,231 Millionen auf das Land, 1,679 Millionen auf die Stadt Bad Bergzabern und eben jene 690.000 Euro auf den Kreis. Auch das Land beabsichtigt seinen Anteil vollständig abzulösen, der Stadtrat Bad Bergzabern beschäftigt sich am Donnerstag mit diesem Thema. Das Finanzministerium in Mainz hat dem Kreis die Ablösung des Kredits empfohlen, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion dem Vorhaben bereits zugestimmt. Die 690.000 Euro werden als nachträglicher Zuschuss des Kreises zu den Sanierungskosten der Südpfalztherme an die Staatsbad GmbH im Haushalt 2017 auftauchen. Bis Ende des Jahres werden sie durch die Staatsbad GmbH zwischenfinanziert. Dass das Geld in die Südpfalztherme gut investiert ist, davon konnten sich Kreistagsmitglieder zuvor überzeugen. Sandra Reichenbacher, Geschäftsführerin der Staatsbad Bad Bergzabern GmbH, schilderte die positive Entwicklung der Therme seit der Sanierung. Die Besucherzahlen steigen kontinuierlich, 2016 wird voraussichtlich erstmals die 170.000-Besucher-Marke übersprungen. „Im Vergleich zu 2007 sind die Besucherzahlen um über 25 Prozent gestiegen“, sagte Reichenbacher. Zwei Drittel der Besucher kommen aus dem Umkreis von 100 Kilometern, etwa ein Drittel sind Urlauber. Rund 15 Prozent sind französische Gäste. In diesem Bereich sieht Reichenbacher noch Potenzial, so sei sie beispielsweise in Gesprächen mit dem Klinikum Weißenburg. Die Südpfalztherme, die 30 Mitarbeiter beschäftigt, habe sich mit einem modernen Wellness- und Gesundheitsangebot etabliert, so Reichenbacher. 2015 kam die Staatsbad GmbH erstmals ohne Zuschuss der Gesellschafter für das operative Geschäft aus. Die nächsten größeren Investitionen sind die Erneuerung des großen Außenbeckens im Jahr 2017 sowie die Erweiterung des Saunadachgartens 2019. Trotz der positiven Entwicklung forderte Fred-Holger Ludwig (CDU) von Stadt, Land und Kreis weitere Innovationen für die „Triebfeder unseres Gesundheits- und Kurwesens“. „So müssen wir die politischen Rahmenbedingungen auf allen Ebenen verbessern, damit viele ausgewogene Ideen eine echte Chance auf diesem Markt der Thermen- und Saunen-Wellness haben und die Menschen von diesen innovativen Ideen profitieren“, sagte Ludwig, der Reichenbachers Engagement lobte. Ludwig forderte einen Arbeitskreis aus Kreis und Kommune, der sich mit dem Thema Gesundheitstourismus und seinen Zukunftsperspektiven beschäftigt und Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Südpfalztherme sei das Herz der Gesundheitsregion, betonte Hermann Bohrer (SPD). Dass die Therme im operativen Geschäft inzwischen eine schwarze Null schreibe, sei nicht gottgegeben, sondern das Resultat einer zukunfts- und bedarfsorientierten Geschäftsführung, lobte Bohrer. Auch kleinere Investitionen, wie die Salzgrotte, oder innovative Ideen, wie der Sandstrand, machten die Therme interessant. Bohrer hob die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Südpfalztherme und dem Tourismusverein hervor. |jpa

x