Kreis Südliche Weinstraße Rolle des Tourismusbüros offen

Als Privatmann und Kulturschaffender, der in Bad Bergzabern viele kulturelle Veranstaltungen initiiert und organisiert hat, legte Clemens Schmitt bei der Versammlung der Interessierten, die am Donnerstag einen Kulturverein in Bad Bergzabern gründen wollten, den Finger in die Wunde. Er thematisierte die Rolle des Tourismusbüros, speziell die Arbeit von Bettina Bade, und die Rolle der Kulturbeauftragten der Stadt, der Beigeordneten Monika Scheder (CDU). Die Vereinsgründung wurde verschoben.

„In den Details der Satzung gibt es einige Teufel, die wir vertreiben müssen, denn es soll ein Erfolg werden für die Stadt und für die Region“, meinte Schmitt. Ein wesentliches „Detail“ ist die Einbindung des Tourismusbüros. „Die umfangreichen Planungs- und Organisationsaufgaben können nicht ehrenamtlich gemacht werden“, ist die Einschätzung von Schmitt. Konkret: Der erste Vorsitzende des Tourismusvereins, Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer (SPD), hatte der stellvertretenden Geschäftsführerin, Bettina Bade, untersagt, in ihrer Dienstzeit für den Kulturverein tätig zu werden. Weisungsberechtigt ist aber auch Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU. „Wer Frau Bade Anweisungen geben kann, ist derzeit etwas widersprüchlich“, fasste Schmitt zusammen. Wenig erfreulich fand er auch das Thema Kulturbeauftragte der Stadt, das einer Verbesserung bedürfe. Kulturbeauftragte ist Monika Scheder, die berufsbedingt nicht anwesend war. Seine Frage an den Stadtbürgermeister, ob er es für vernünftig halte, eine Person mit einem Amt zu betrauen, für das diese keine Zeit habe, wurde nicht beantwortet. „Ich habe mich massiv in die Kulturarbeit eingemischt, jenseits der Arbeit der Kulturbeauftragten“, betonte Ludwig. „Kultur und Tourismus gehören zusammen, da bin ich anderer Meinung“, meinte Ludwig zur Anweisung Bohrers an Bettina Bade. Zudem bezahle die Stadt vom Gesamtbudget des Tourismusvereins in Höhe von 280.000 Euro die Hälfte. Drei der Damen, die im Tourismusbüro arbeiten, würden ebenfalls von der Stadt bezahlt mit Kosten von rund 20.000 Euro. Es werde jetzt umgehend eine Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes einberufen, danach eine Sitzung des Gesamtvorstandes des Tourismusbüros, um eine Lösung herbeizuführen, kündigte Ludwig an. Er gehe davon aus, das es eine schnelle Klärung mit dem Tourismusbüro geben werde. Bis alle Fragen geklärt sind, haben die Anwesenden jetzt eine Absichtserklärung unterschrieben. „Es ist sehr wichtig, dass das Büro für Tourismus involviert ist, der Kulturausschuss ist eine gute Lösung, dann können wir schon mal anfangen“, war die Meinung von Heike Grill als Vertreterin der Gesellschaft der Musikfreunde und des Kulturnetzwerks KukuN. Zu den bisher geplanten Großereignissen informierte Ludwig, dass der Termin „Italienische Nacht“ mit der Prager Oper im Juli stehe. 20.000 Euro kostet der Auftritt, der mit 5000 Euro von der VR-Bank, mit 3000 Euro von den Stadtwerken, mit einer Spende von 1000 Euro und einer Ausfallbürgschaft von 10.000 Euro finanziert werden kann. Der Auftritt der „Stuttgarter Saloniker“ im August fände nach Verhandlungen, die er zusammen mit Frau Bade geführt habe, auf Risiko der „Saloniker“ statt. Zudem habe Peter Kusenbach angekündigt, eine neue Formation gründen zu wollen, um die sonntäglichen Kurkonzerte wieder aufleben zu lassen. Zur Anmerkung des Leiters der Stadtmuseums, Rolf Ulshöfer, nicht den Schwerpunkt auf Großveranstaltungen zu legen, antwortete Ludwig: „Mir liegt die Einbindung und Vernetzung bestehender Aktivitäten von Vereinen und Initiativen sehr am Herzen.“ (pfn)

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