Annweiler Schipkapass: Neuer Zugang zur Queich wird mit „Kleinen Stadtmusik“ gefeiert

Die Holzstufe neben der Brücke dient auch als Sitzbank.
Die Holzstufe neben der Brücke dient auch als Sitzbank.

Wassertreten und Planschen im Bachlauf – dazu lädt der Mühlgraben in der Altstadt von Annweiler ein. Am Schipkapass wurde mit vereinten ehrenamtlichen Kräften ein neuer Zugang geschaffen. Das wird am Freitag mit Musik und mehr gefeiert.

Der Schipkapass ist das Postkartenmotiv von Annweiler schlechthin: Nach dem schmalen Zugang zur historischen Altstadt eröffnet sich ein pittoreskes Ensemble aus Fachwerkhäusern, der dahinplätschernden Queich, einem Mühlrad und kleinen Brücken. Nun kann man dort nicht nur auf den Bachlauf blicken, sondern auch hineinsteigen. Der Mühlgraben – der Seitenarm der Queich, der durch die Innenstadt führt – ist an einer weiteren Stelle erlebbar gemacht worden. Wie schon ein paar Meter entfernt am Messplatz kann nun auch am Museum unterm Trifels ins kühle Nass gestiegen werden.

Die Idee dazu hatte Britta Horn, damals noch als Stadträtin für die Grünen, mittlerweile ist sie dritte Beigeordnete der Stadt. Die Schauspielerin verschlug es vor sieben Jahren von Berlin nach Annweiler. Es dauerte nicht lange, bis sie zusammen mit ihrem Mann und ihrem Vermieter Jochen Niepel das Gerberhaus kaufte. Seitdem renoviert das Trio das historische Fachwerkhaus in der Wassergasse in nachhaltiger Bauweise und richtet darin Ferienwohnungen ein. So entstand zusammen mit den Nachbarn – Museum unterm Trifels und Regina Baas vom „Kunschdhaisl“ – die Idee zur Öffnung des Mühlgrabens für Besucher, Passanten und Kinder.

Eröffnung am Freitag

Zwei Jahre dauerten die Planung und die Arbeiten für die „Kneippanlage“ in der Altstadt. Vor der Brücke zum Museum wurde ein Segment des Holzgeländers entfernt, um den 3,50 Meter breiten Zugang zum Bach zu schaffen. Dorthin gelangt man über eine Stufe aus Holz. Der Höhenunterschied zwischen dem Pflasterbelag der Wassergasse und dem Bachbett liegt bei 55 Zentimeter. Auf halber Höhe ist die Stufe angebracht, die auch als Sitzbank dient, um die Beine im kühlenden Nass baumeln zu lassen. Schreinermeister Niepel hat kostenlos die Holzarbeiten übernommen. Die übrigen Kosten für Schlosserei, Fundamente, behördliche Genehmigung et cetera seien über Spenden finanziert worden, informiert der Annweilerer Kulturrat Martin Graf, der zur Eröffnung am Freitag, 9. August, 18 Uhr, einlädt.

Die Feier wird eingebunden in die Veranstaltungsreihe „Eine kleine Stadtmusik“, die der Verein Zukunft Annweiler einmal im Monat am Schipkapass organisiert. Die Ecke wird wieder romantisch illuminiert. Dazu spielt diesmal das Duo Scurrilitas Folk-Musik mit Gesang, Gitarre, Percussion, Whistles und Akkordeon. Das Museum, das „Kunschdhaisl“, das Gerberhaus und das Eiswerk am Messplatz haben bis 21 Uhr geöffnet. Für Bewirtung ist gesorgt.

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