Bad Bergzabern Selbstexperiment: Mit dem Bus vom Rebmeerbad nach Steinfeld

Im Waldschwimmbad in Steinfeld kann anders als in Bad Bergzabern uneingeschränkt geplanscht werden.
Im Waldschwimmbad in Steinfeld kann anders als in Bad Bergzabern uneingeschränkt geplanscht werden.

Ein Bus pendelt zwischen dem teilweise gesperrten Rebmeerbad in Bad Bergzabern und dem Waldschwimmbad in Steinfeld. Wie kommt das Angebot bei Wasserratten an? Eine Mitfahrt.

An heißen Sommertagen lädt das Rebmeerbad im Außenbereich ins kühle Nass. Doch in diesem Jahr sind das Nichtschwimmerbecken samt Rutsche sowie das Planschbecken bis zum Saisonende gesperrt. Ein Wasserrohrbruch ist dafür verantwortlich. Aber zum Glück können Wasserratten trotzdem auf ihre Kosten kommen, denn es gibt den kostenlosen Shuttlebus zum Freibad in Steinfeld. Dort kann nämlich uneingeschränkt geplanscht werden. Der Bus verkehrt testweise in den ersten beiden Wochen der Sommerferien vormittags nach Steinfeld und nachmittags zurück. Danach wird die Sache ausgewertet. Wie kommt der Shuttle-Service an?

Hoffnung auf weitere Mitfahrer

Die Fahrt geht jeden Tag am Rebmeerbad los. Direkt vor dem Eingang startet der Bus, der eigentlich ein Großraumtaxi ist. Gerne hätte ich mit Rentnern gesprochen, die aufs Auto verzichten. Mit Jugendlichen, die keinen Führerschein haben. Mit Kindern, deren Eltern keine Zeit zum Fahren haben. Dabei gibt es nur einen Haken: Niemand fährt mit. Lediglich der Busfahrer hält für ein Gespräch her: „Sie sind der Dritte“. Doch damit meint er nicht an diesem Tag, sondern der Dritte in der gesamten vergangenen Woche. Auf dem Armaturenbrett liegen die drei abgestempelten Tickets, die man sich im Rebmeerbad kostenlos holen kann. Die erste Sitzreihe im Neunsitzer ist frei, ich darf vorne Platz nehmen und die beste Sicht genießen. Gemütlich raucht der Fahrer zu Ende und pünktlich um 13 Uhr heißt es dann: Abfahrt! Doch plötzlich kommen noch zwei Kinder angeradelt und schmeißen ihre Räder an den Zaun, der Fahrer wartet. Wenn Minderjährige mitfahren, dann brauchen diese eine Einverständniserklärung der Eltern. Doch die Kontrolle bleibt für den Fahrer heute aus. Die Jungs biegen zum Rebmeerbad ab. Die knapp zehnminütige Fahrt kann ich nutzen, um mir beim Fahrer ein paar Ausflugstipps für die Region geben zu lassen. Und schwups, sind wir auch schon in Steinfeld.

Eine Hinfahrt und eine Rückfahrt am Tag

„Am Wochenende ist es natürlich voller“, erzählt die Steinfelder Bademeisterin. Aber nicht durch den Bus, der bringe in der gesamten Testphase bisher kaum jemanden. Etwa zehn Personen ziehen während der Mittagszeit ihre Bahnen und liegen auf den Wiesen. Die Sonne scheint, am Wetter kann die geringe Nutzung des Angebotes nicht liegen. Die Bademeisterin und ein Techniker plaudern. Sie schätzen, dass bisher fünf Badegäste mit dem Bus gekommen seien. „Grundsätzlich wollte man den Bus für die Kinder aus Bad Bergzabern anbieten, wenn die Eltern keine Zeit haben, sie zum Planschbecken zu bringen“, fügt der Techniker hinzu. Die Kinder jedoch nutzten einfach die anderen Becken im Rebmeerbad. Für den anscheinend unwahrscheinlichen Fall, dass es doch mal voll werden sollte und mehr als acht Personen nach Steinfeld wollen, würde der Bus auch zweimal je Richtung fahren. Nach dem Fahrplan holt der Bus die Badegäste erst um 17.30 Uhr in Steinfeld ab. Der Fahrer wartet allerdings nicht etwa über vier Stunden in Steinfeld, sondern würde für das Taxiunternehmen andere Fahrten in der Zwischenzeit erledigen.

Verwaltungsspitze berät über weiteres Vorgehen

Während sich der Parkplatz des Waldschwimmbades mit Autos füllt, müssen die Taxifahrer bezahlt und der Kleinbus unterhalten werden. Für diese Kosten komme die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern auf. Nach Angaben des zuständigen Beigeordneten Martin Engelhard liege der Preis pro Tag bei 64 Euro, wenn Fahrgäste mitfahren wollen. Wenn niemand am Rebmeerbad auf die Abfahrt wartet, dann koste die Leerfahrt eine Pauschale von 25 Euro.

Am Sonntag endet der Testbetrieb. Dann kommt die Verwaltungsspitze zusammen und berät, ob und wenn ja, wie das Angebot fortgeführt werden soll. Laut Engelhard sind in der gesamten ersten Ferienwoche lediglich fünf Personen zum Schwimmen nach Steinfeld gefahren. Sollte der Bus also eingestellt werden, würde sich für die wenigsten etwas ändern.

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