Annweiler Trifelsstadt hat Nagerproblem: Was Anwohner beachten sollten

Auch Ratten sind in der Altstadt unterwegs.
Auch Ratten sind in der Altstadt unterwegs.

In Annweiler treiben Nagetiere ihr Unwesen. Immer mehr Ratten, Waschbären und Nutrias huschen durch die Gassen. Und der Mensch hat seinen Anteil daran.

Sie sehen putzig aus, aber sind mittlerweile zu einem echten Ärgernis in den Waldgemeinden im Raum Annweiler geworden. Die Population an Waschbären hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die kleinen Racker wagen sich immer mehr aus der Wald- und Wiesenlandschaft heraus, hinein in die Gärten und Häuser der Menschen. Nächtlicher Radau, verwüstete und geplünderte Gärten – davon können zahlreiche Anwohner ein Lied singen.

Speisereste im Müll locken die Nager an.
Speisereste im Müll locken die Nager an.

Mittlerweile hat das Nagerproblem auch die Innenstadt von Annweiler erreicht. Und dort sind nicht nur Waschbären, sondern auch Nutrias und Ratten unterwegs, wie Stadtbürgermeisterin Carmen Winter berichtet. Seit einigen Monaten kämpfe die Stadt vermehrt mit Nagerbefall. Dies sei besonders problematisch, da die kleinen Gesellen auch Krankheitserreger übertragen können. Ihre Streifzüge durch den urbanen Raum haben ein Ziel: Nahrung. Dabei locken sie die Hinterlassenschaften des Menschen. Der Geruch von Speiseresten zieht sie magisch an. Resultat: durchforstete Mülltonnen. Und wenn eine Nager eine gute Anlaufstelle kennt, kommt er schnell und oft wieder – und hat weitere Exemplare im Schlepptau.

Das sollten Anwohner beachten

Deswegen gehe die Stadt nun verstärkt dagegen vor, wenn gewerbliche oder private Mülltonnen dauerhaft im öffentlichen Raum abgestellt werden, informiert Winter. Laut Satzung sei das nur zu Entleerungszwecken erlaubt, das dauerhafte Abstellen stelle eine Ordnungswidrigkeit dar, weist die Bürgermeisterin auf die Rechtslage dazu hin. Bei ihren Kontrollen habe die Stadt Großgefäße ausgemacht, bei denen auf keinerlei Mülltrennung geachtet worden sei, berichtet sie. Sie seien mit Plastikmüll, Sperrmüll, Papier, Sondermüll und eben jenen für Nager verführerischen Speiseresten gefüllt gewesen.

Waschbärenfamilie, aufgenommen mit der Wildkamera des Kreisjagdmeisters.
Waschbärenfamilie, aufgenommen mit der Wildkamera des Kreisjagdmeisters.

Und noch ein weiteres Ärgernis: Nicht selten würden die Mülltonnen dann auch noch an Orten geparkt, an denen sie zum Hindernis für andere werden. „Wenn durch sie Wege verstellt werden, müssen sich Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen der Gefahr aussetzen, auf die Straße auszuweichen“, mahnt Winter an. Durch Abfallgefäße versperrte Wege könnten bei einem Notfall entscheidende Minuten kosten, wenn ihretwegen das Durchkommen von Feuerwehr und Rettungskräften erschwert wird. Und nicht zuletzt störten die überall verteilten großen Müllgefäße die schöne Optik der historischen Altstadt von Annweiler. Winter appelliert: „Eine gewissenhafte Mülltrennung macht große Restmülltonnen generell überflüssig, schont die Umwelt und unser Portemonnaie.“

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