RHEINPFALZ-Sommeraktion Tunnelbau in Bad Bergzabern: Wird die Fahrbahn breit genug?

Die Tunnelröhre ist schon komplett ausbetoniert.
Die Tunnelröhre ist schon komplett ausbetoniert.

Eine Ortsumgehung soll Bad Bergzabern vom Verkehr befreien. Herzstück ist ein 1,44 Kilometer langer Tunnel. Bei dessen Besichtigung beschäftigt die Leser vor allem eine Frage.

Wer auf der B38 in Richtung Schweigen-Rechtenbach unterwegs ist, kann die Großbaustelle nicht übersehen. Weithin sichtbar ragen weiße Silos in die Höhe, rechts und links der Fahrbahn türmen sich große Erdhügel auf. Schon seit Frühjahr 2021 ist das so. Und zwar deshalb, weil zwischen Bad Bergzabern und Dörrenbach ein Tunnel gebaut wird. Er ist das Herzstück der 2,6 Kilometer langen Umgehung der Kurstadt. 9000 Autos sollen täglich durch die 1,44 Kilometer lange Röhre statt durch die Kurtalstraße rollen. Wie sieht es derzeit auf der Baustelle aus und woran wird gerade gearbeitet? Das wollten 95 Leser wissen, die sich für die RHEINPFALZ-Sommeraktion angemeldet haben.

15 von ihnen hatten das Glück, dass das Los auf sie gefallen war. Ausgestattet mit Warnwesten und Bauhelmen stehen sie am Dienstagabend vor dem riesigen Portal und hören aufmerksam Christian Rösch zu. Er ist Bauüberwacher des Landesbetriebs Mobilität (LBM) und von Anfang hautnah dabei beim Tunnelbau von Bad Bergzabern. „Von den Erdarbeiten sieht man nichts mehr“, erzählt er. Man könne das Projekt in zwei große Abschnitte einteilen. Nummer eins, die Vortriebsarbeit, wurde mit dem Durchstich im September 2023 abgeschlossen. Nummer zwei, der Innenausbau, ist seit einigen Monaten in vollem Gange.

Noch kann sich nicht jeder vorstellen, dass hier Begegnungsverkehr möglich sein wird.
Noch kann sich nicht jeder vorstellen, dass hier Begegnungsverkehr möglich sein wird.

Es braucht viel Technik für den Betrieb

Dass der schon weit fortgeschritten ist, ist offensichtlich. Vor allem im oberen Teil sieht die Röhre schon so aus, wie man sich einen Tunnel vorstellt. Ein akkurates Halbrund aus grauem Beton überspannt den Raum. Der Bogen reicht rechts und links bis zum Boden. In der Mitte ist der Untergrund noch uneben und vom Dreck überzogen, den die Baumaschinen, die ein und aus fahren, verteilen. „Wir gehen davon aus, dass im Frühjahr 2025 Asphalt im Tunnel ist“, sagt Rösch. Was dann noch nicht aufgebracht wird, ist die oberste Schicht, auf der die Autos später rollen werden. Denn danach wird noch an der Inneneinrichtung, also Elektrik, Beleuchtung und Beschilderung, gewerkelt. Dazu braucht es noch einmal schweres Gerät, mit dem die neue Straße nicht direkt belastet werden soll.

An dieser Stelle finden Sie einen Post von Instagram.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Aktuell wird auf einer Seite der späteren Fahrbahn die Entwässerungsrinne verlegt. Daneben werden ebenso wie auf der anderen Straßenseite unzählige Leerrohre im Boden versteckt. Alleine an deren Anzahl kann man annähernd ablesen, wie viel Technik später für einen reibungslosen Betrieb des Tunnels benötigt wird. Zusammenlaufen werden sämtliche Steuerelemente in einem Betriebsgebäude auf der Bad Bergzaberner Seite und in einer Unterzentrale auf der Böllenborner Seite. Die beiden Gebäude werden gerade parallel zum Innenausbau errichtet, wie Rösch erklärt.

Im Rettungsstollen beantwortet Christian Rösch (Mitte) die Fragen der RHEINPFALZ-Leser.
Im Rettungsstollen beantwortet Christian Rösch (Mitte) die Fragen der RHEINPFALZ-Leser.

Arbeiten liegen im Zeitplan

Dann muss die Fußgruppe einen kurzen Zwischenstopp einlegen, weil ein Baustellenfahrzeug entgegenkommt. Dabei kommt eine Frage auf, die von einigen Lesern fast gleichzeitig gestellt wird. „Kommen hier drin später überhaupt zwei Lastwagen aneinander vorbei? Das wirkt so schmal.“ Rösch kann die Zweifel schnell zerstreuen. Die Fahrbahn habe ganz normale Ausmaße. 7,50 Meter wird die Straße breit sein. Auf beiden Seiten fallen davon je 25 Zentimeter für die Markierungen weg, die Spuren werden jeweils 3,50 Meter breit sein. „Das ist auch in den Tunneln bei Annweiler so“, sagt Rösch.

Dass das so ist, davon können sich Autofahrer ab Sommer 2026 überzeugen. Dann sollen nämlich sowohl der Tunnel als auch die daran anschließende Umgehungsstraße fertig sein. „Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan“, sagt Rösch. Mit dieser guten Nachricht und einem Applaus der 15 RHEINPFALZ-Leser endet die Sommeraktion.

x