Kreis Südliche Weinstraße „Uns geht es saugut“

Seit 40 Jahren finden Menschen mit Handicap in der Südpfalzwerkstatt in Offenbach eine Aufgabe, arbeiten Tag für Tag von der Öffentlichkeit unbemerkt und leisten Beachtliches. Mehr als 1000 Menschen sind in der Südpfalzwerkstatt beschäftigt, davon mehr als 800 mit Behinderung. Mit einem zünftigen Fest mit Musik, Theater, Tanz und Zauberer wurden am Freitag die vier Jahrzehnte der Einrichtung gefeiert.

Bei allen Programmpunkten wurden die Qualitäten der Werkstatt deutlich: Sicherheit, Geborgenheit, Miteinander. Nicht nur Arbeit bestimmt das Zusammenleben in der Werkstatt für behinderte Menschen. Auch gemeinsame Freizeitbeschäftigungen gehören zum Alltag. Mit den Mitarbeitern feierte das 40-jährige Bestehen ein stolzer Kreis an Ehrengästen, unter ihnen der Ehrenvorsitzende und Gründungsmitglied der Lebenshilfe, Professor Hermann-Josef Hilbert aus Landau. Landaus Bürgermeister Thomas Hirsch sprach von einer großen Leistung der Mitarbeiter der Werkstatt. „Hier ist unser Platz. Hier fühlen wir uns wohl“, bestätigten Thomas Porth und Bea Hochdörffer, zwei selbstbewusste Menschen, die wissen was sie wollen und die die Grüße und Glückwünsche von Werkstattrat sowie aller Mitarbeiter überbrachten. „Uns geht es hier saugut“, versichert Porth den Gästen. Mit anderen Menschen in Kontakt stehen, einen geregelten Tagesablauf zu haben und etwas Sinnvolles tun. Das ist es, was Menschen wie Thomas Porth nach eigenen Angaben antreibt. Zuvor hatte Georg Rothöhler als Vorsitzender der Südpfalzwerkstatt deutlich gemacht, dass die Einrichtung für die meisten der 800 Mitarbeiter mit Behinderung mehr als nur eine Arbeitsstätte sei,. Sie sei der Mittelpunkt ihres Lebens. Rothöhler plädierte für eine Zukunft der Werkstätten, denn eine Integration der Menschen in Betriebe draußen sei nur zum Teil möglich. In der Werkstatt würden die Menschen mit Handicap durch die Teilhabe am Arbeitsleben persönliche Anerkennung, Erfolgserlebnisse und die Gewissheit erfahren, dass sie gebraucht werden. Die Südpfalzwerkstatt werde auch in Zukunft für die Mehrzahl ihrer Mitarbeiter mit Behinderung der Ort sein, in dem der Auftrag über die Rechte der Menschen mit Behinderungen durch Teilhabe am Arbeitsleben umgesetzt werde. Helmut Heller, Geschäftsführer der Einrichtung, unternahm mit einer Power-Point-Präsentation eine Zeitreise durch die 40 Jahre. Wie viel sich in den vier Jahrzehnten seit den bescheidenden Anfängen verändert und verbessert hat, davon durften sich die „Geburtstagsgäste“ einen nachhaltigen Eindruck verschaffen. (som)

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