Kreis Südliche Weinstraße Unterschriftenlisten beschäftigen Rat

Auf einem der beiden Friedhöfe in Pleisweiler-Oberhofen sollen keine Bestattungen mehr zugelassen werden, und die Hauptstraße in Oberhofen soll möglicherweise umbenannt werden. Themen, die die Bürger beschäftigen. Zwei Unterschriftenlisten für den Erhalt des Friedhofs und gegen die Umbenennung der Hauptstraße lagen in der Gemeinderatssitzung auf dem Tisch.

Gut 100 Bürger hatten sich mit ihrer Unterschrift für den „Erhalt des Friedhofs in der Wappenschmiedstraße“ ausgesprochen. Das Thema war bereits in einer Einwohnerversammlung im November diskutiert worden, in der Ortsbürgermeister Roland Gruschinski (Wählergruppe Gruschinski) erklärt hatte, dass der Gemeinderat überlege, auf dem „katholischen“ Friedhof, der in kommunaler Hand ist, keine Bestattungen mehr zuzulassen, den Friedhof ansonsten aber als solchen zu erhalten. Die Bürger, die den Antrag unterschrieben haben, fordern, dass weiterhin Erdbestattungen und zusätzlich Urnenbestattungen zugelassen werden. Man könne sich auch Wiesen- und Baumgrabstätten vorstellen, heißt es im Antrag. „Viele Familien verbinden diese Begräbnisstätten mit Erinnerungen an ihre Vorfahren, darüber hinaus ist er Teil der dörflichen Kultur, so die Begründung. „Der Gemeinderat wird sich mit dem Antrag und einer möglichen Satzungsänderung für beide Friedhöfe beschäftigen“, so Gruschinski im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Derzeit gebe es noch keine Entscheidung zum Friedhof in der Wappenschmiedstraße. Für Kontroversen in der Einwohnerversammlung hatte auch die Idee gesorgt, nach dem jetzt fast fertigen Ausbau der Hauptstraße in Oberhofen diese zum Beispiel in Rebengasse umzubenennen. Ein Argument dafür war, dass es für die touristisch geprägte Gemeinde von Vorteil sei. Nach der Einwohnerversammlung hatten sich rund 40 Bürger getroffen, um über das Thema zu diskutieren. Die Liste der Argumente gegen eine Umbenennung der Straße, die von rund 80 Bürgern unterschrieben wurde – in der Hauptstraße wohnen rund 250 Menschen –, wurde dem Gemeinderat vorgelegt. Es nehme sehr viel Zeit in Anspruch, alle persönlichen Dokumente ändern zu lassen, dies sei auch insbesondere für ältere Menschen eine Belastung, ist ein Argument. Bürger anderer Nationalitäten müssten nach Frankfurt reisen, um die Pässe beim Konsulat ändern zu lassen, Gewerbeadressen hätten Änderungsgebühren zur Folge und bestehende Werbemittel könnten nicht mehr genutzt werden, sind weitere Gründe. Zudem gehe ein Stück Heimatverbundenheit verloren, besonders für diejenigen Bürger, die schon lange in der Hauptstraße wohnen. „Positive Gründe für die Änderungen des Straßennamens sehen wir nicht, die Hauptstraße kann auch ohne großen Aufwand und Verwaltungsakt für den Tourismus attraktiv gestaltet werden“, heißt es im Schreiben an den Gemeinderat. „Die Bürger sollen befragt werden, dann wird der Rat entscheiden“, so Gruschinski. Für den Erhalt des historischen Brunnens, der beim Ausbau der Hauptstraße entdeckt wurde und dessen Sanierung rund 10.000 Euro kosten wird, konnte der Gemeinderat bisher einige Spenden entgegennehmen: 1500 Euro von der Interessengemeinschaft Nonnensusel, 1500 Euro vom Heimat- und Kulturverein und 1000 Euro von der Stiftung der VR-Bank. Von der Sparkasse wird auch eine Spende erwartet. Neu vergeben wurde vom Rat der Grabaushub auf dem Friedhof. Künftig kostet der Aushub für eine Erdbestattung 690 Euro, für eine Urnenbestattung 270 Euro.

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