Kreis Südliche Weinstraße „Veränderung ohne Verändern geht nicht“

Egal, wie groß das Geschrei wird: Das Konzept des Hameckermarktes in Bad Bergzabern wird umgesetzt. Das bedeutet am Freitag Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr mit einem erweiterten Angebot mit Erlebnischarakter. Darüber war sich der Stadtentwicklungs- und Tourismusausschuss der Stadt in seiner jüngsten Sitzung einig.

Anfang September hatte der Stadtrat einstimmig das neue Konzept von Susanne Schultz, zuständig für das Zentrumsmanagement der Stadt, verabschiedet. Attraktiver, auch für neue Zielgruppen, soll der freitägliche Markt werden. Was folgte, war ein Aufstand der Marktbeschicker hinter den Kulissen. Bei einer Umfrage der RHEINPFALZ nannten die meisten plausible Gründe, warum sie nicht bis 16 Uhr bleiben könnten. Der „Kompromiss“, den Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig vorgeschlagen hatte, morgens den Frischemarkt und nachmittags den Hameckermarkt abzuhalten, steht nicht mehr zur Diskussion. Susanne Schultz hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für das neue Konzept, mit dem sich Bad Bergzabern von anderen unterscheiden werde – und stieß damit auf offene Ohren. „Der Weg muss weitergegangen werden“, meinte Christiane Sprenger (SPD). „Sie sprechen mir aus der Seele“, war die Reaktion von Hans-Peter Geiger (SPD). „Wir sollten die Aktion durchziehen, sonst können wir alles begraben“, fand Jürgen Bicking (CDU). „Veränderung ohne Verändern geht nicht“, fasste Schultz die schwierige Geburt des neuen Konzeptes zusammen, das in der Bevölkerung derzeit nicht nur auf Zustimmung stößt. Auf breite Zustimmung der Bürger hoffen die Mitglieder des Tourismussausschusses für den Stadtratsbeschluss, der ebenfalls im Zuge des Zentrumsmanagements einem Konzept für die Bepflanzung der Altstadt mit Rosen zugestimmt hat. Die Rosenwochen im Frühjahr sind seit Jahren ein fester Bestandteil des touristischen Programms. „Rosenschatz“, heißt die Aktion, die die Aufwertung der Altstadt zum Ziel hat. Mitgewirkt haben an der Ausarbeitung auch Renate Winstel-Krebs und Heidi Kunze in der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft. Geplant sind unter anderem Rosenbögen an den ursprünglichen Stadttoren und Bepflanzungen an Hausfassaden und auf Plätzen. Eingepflanzt werden sollen bereits ausgewählte Rosen mit einem durchgängigen Farbkonzept. Nächste Woche werden private Hausbesitzer vom Zentrumsmanagement der Stadt mit der Bitte um Beteiligung an der Rosenpflanzaktion angeschrieben. Ein Pflanzplan wurde bereits erstellt, der Preis für einen Rosenstock beträgt 25 Euro. Susanne Schultz berichtete zudem von acht Interessenten, die Leerstände an Geschäften wieder füllen wollen. Es sei keine leichte Aufgabe, zumal es in vielen Geschäften einen Sanierungsstau gebe„der sich gewaschen“ habe, so Schultz. Und manchmal nicht mehr nachzuvollziehende finanzielle Forderungen der Besitzer, die einer Neubelegung im Wege stünden. Positiv fand der Stadtbürgermeister, dass sich der Werbekreis damit beschäftige, die Geschäfte an Sonntagen zu öffnen. |pfn

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