Kreis Südliche Weinstraße Verlierer gibt es nicht

Der Wettbewerb „Beiderseits der Lauter“, den die elsässisch-südpfälzische Bürgermeistervereinigung Bad Bergzabern-Weißenburg/Lauterburg und der Kreis seit 1991 veranstalten, hat auch bei der 16. Auflage nichts von seiner ursprünglichen Idee als Brückenfunktion zwischen den Menschen „hiwwe und driwwe“ eingebüßt. In dieser Einschätzung waren sich alle am Samstag bei der Preisverleihung in der Kulturhalle in Schweighofen einig.

Erklärtes Ziel sei es von Anfang an gewesen, die Bürger mit einzubinden und Themen anzubieten, an denen sie sich neben den Kommunen selbst beteiligen können. Eines der Mosaiksteinchen der Freundschaft der Menschen beiderseits der Lauter sei dieser Wettbewerb, sagte Jean Weisbecker (Wingen), der französische Präsident der Bürgermeistervereinigung, dem sein südpfälzisches Pendant Heinz Oerther (Oberotterbach) beipflichtete. Vom ersten Tag an sei der Wettbewerb vom „olympischen Geist“ geprägt, was heiße, dabei sein ist wichtiger als siegen. „Es sollte keine Verlierer geben“, sagte der Cheforganisator des Wettbewerbs Martin Engelhard, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern. Diesmal konnten die Kommunen alte Grenzsteine sowie Lösungsbeispiele für einen barrierefreien Zugang in öffentliche Gebäude der achtköpfigen deutsch-französischen Jury zur Beurteilung präsentieren. Landrätin Theresia Riedmaier (SPD) überreichte bei den vorbildlichen barrierefreien Zugängen Urkunden an die Gemeinden Schleithal, Steinseltz und Oberhoffen-les-Wissembourg im Elsass sowie Schweighofen, Kapsweyer, Oberhausen und Oberotterbach auf deutscher Seite. Hochinteressante Eindrücke erhielt die Kommission beim Thema Grenzsteine, die als Marksteine an eine wechselvolle Geschichte im Grenzraum erinnern und wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden. Dies bestätigte auch Spezialist Bernard Weigel, der frühere Archivar der Stadt Weißenburg: „Grenzsteine erzählen spannende Lokalgeschichte.“ Für Wingen sowie Dörrenbach, Klingenmünster, Vorderweidenthal und Schweigen-Rechtenbach gab es Urkunden. Geldpreise gab es im privaten Bereich beim Thema Nutzgärten, die für Gaumenfreuden sorgen, für: Familie Kolb in Weißenburg sowie die Familien Rolf Baumgärtner (Barbelroth), Martin Knieß (Schweigen-Rechtenbach), Hermann Engelhard (Kapsweyer), Waltraud Jäger (Oberhausen) und Heinz Wander (Oberotterbach). Anerkennungsurkunden erhielten die Familien Frey (Schweighofen), Krämer (Kapsweyer), Hoff (Vorderweidental) und Burg (Schweigen-Rechtenbach). Gedacht wurde dem einen Tag zuvor verstorbenen Pierre Bertrand, der von 1989 bis 2008 Maire von Weißenburg war und sich viel für die Zusammenarbeit zwischen „hiwwe und driwwe“ eingesetzt hat. Die Wichtigkeit der Rolle der Gemeinden in der deutsch-französischen Beziehung habe er immer wieder betont, so Weisbecker. Für Bertrand, in dessen Amtszeit der Bau des Gymnasiums in Weißenburg fällt, sei es ein Herzensanliegen gewesen, die Chance der Freundschaft zwischen dem Elsass und der Südpfalz den jüngeren Generationen zu vermitteln. 1993 wurde Bertrand die Grenzlandmedaille des Landkreises verliehen.

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