Kreis Südliche Weinstraße Von Jura abgekommen

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Wenn das Gesetz der Serie auch in ihrem Fall greift, dann hat die neue Weinprinzessin von Hainfeld irgendwann Aussichten auf ein höheres Amt. Denn drei Vorgängerinnen von Sabeth I. haben es zur Pfalzweinkönigin gebracht (Birgit Schehl, Anette Borell und Barbara Klein, die Erstgenannte wurde bekanntlich sogar Deutsche Weinkönigin).

Sabeth Sedlatschek wird am Freitagabend gekrönt und dann zwei Jahre im Amt bleiben. Es sei denn, es kommt eine neue reizvolle Aufgabe dazwischen... Aber so weit denkt die 21-Jährige nicht voraus. Jetzt ist sie erst einmal gespannt, was alles auf sie zukommt. Sie ist die erste Weinprinzessin im „Königinnendorf“, die nicht aus einem Weingut stammt. Das heißt aber nicht, dass sie vom Wein nichts versteht. Schließlich befindet sie sich im ersten Jahr in der Winzerlehre im Weingut Wilker in Pleisweiler-Oberhofen, das zweite Jahr wird sie dann im Weingut Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen verbringen. Danach will sie in Geisenheim das Studium der internationalen Weinwirtschaft aufnehmen. Die in Heidelberg geborene, aber seit ihrem fünften Lebensjahr in Hainfeld wohnhafte Sabeth (Abkürzung von Elisabeth) hat klare Vorstellungen, wie ihr Weg nach beendetem Studium weitergehen soll. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ sagt sie: „Ich will viel von der Welt sehen, am liebsten jedes Weinbaugebiet weltweit besuchen, um zu lernen.“ Ihr Traum wäre es, eines Tages eine eigene Weinhandlung oder Vinothek zu haben. Eigentlich wollte Sabeth Sedlatschek nach dem Abitur Wirtschaftsjura in Saarbrücken studieren. Einen Studienplatz hatte sie schon, und auch bereits einen Platz in einer Wohngemeinschaft. Im Spätjahr 2015 entschied sie sich aber für den Winzerberuf. Sie berichtet: „Ich habe früher in verschiedenen Weingütern beim Herbsten geholfen. Ich habe viele Freunde aus Weinkreisen und war immer an Weinfragen interessiert. Aber ich habe mich nicht so recht getraut, in die Weinbranche zu gehen.“ Aber dann traute sie sich doch, fand zwei Ausbildungsplätze und begann am 1. November vergangenen Jahres ihre Lehre. Und wie kam es zu der Berufung zur Hainfelder Weinprinzessin? Sabeth I. erzählt: „Ich war gerade in Berlin zu Besuch bei einer Freundin, als mich der Anruf eines Mitglieds der Hainfelder Weinrunde erreichte. Ich wurde gefragt, ob ich Interesse an diesem Amt hätte. Ich war total überrascht, denn über dieses Thema hatte ich nie nachgedacht.“ Sie erbat sich ein paar Tage Bedenkzeit, beriet sich mit ihrer Familie und sagte dann zu. Einen Tag nach ihrer Krönung wird sie ihren ersten offiziellen Termin haben. Dann ist sie im Hotel Julius in der Pfalz in ihrem Heimatort bei der Eröffnung der zweitägigen Hainfelder Weinrunde dabei. Sie sei „super gespannt“ auf das Amt, betonte sie im Gespräch. Sie freue sich sehr auf die neue Aufgabe. Sie hat keinen Zweifel, dass sie Beruf und danach Studium mit ihrem Ehrenamt gut vereinbaren kann. Welche Weine sie am liebsten trinkt, gestand sie auch: „Ich mag besonders Spätburgunder, aber auch Sauvignon blanc, ebenso Rieslingsekt.“ INFO Krönung durch die Pfälzische Weinprinzessin Julia Stieß am Freitag um 19 Uhr im Atelier der Künstlerin Marika Fünffinger in Hainfeld, Schmiedegassse 2, bei einer Weinprobe mit Musik und „feinen Leckereien“. Karten gibt es bei den zehn Mitgliedern der Hainfelder Weinrunde. (güw)

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