Kreis Südliche Weinstraße VR-Bank schließt Filialen in Rohrbach und Insheim

Die Geschäftsstellen der VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau in Rohrbach und Insheim öffnen am Freitag zum letzten Mal. Ab Montag sind die beiden Einrichtungen endgültig Geschichte. In Insheim plant die Bank mit der Sparkasse Südliche Weinstraße einen gemeinsamen Geldautomaten.

Was die Sparkasse Südliche Weinstraße bereits getan hat, erledigt nun auch die VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau: Das Geldhaus schließt zum 1. Oktober seine Geschäftsstellen in Rohrbach und Insheim, am Freitag haben diese zum letzten Mal geöffnet. Grund: Die Einrichtungen seien nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, erklärt die VR-Bank auf Anfrage der RHEINPFALZ. Zum einem müssten die Standortgebäude aufwendig renoviert werden, zum anderen sinke die Kundenfrequenz immer weiter. „In den vergangenen Jahren sind im Schnitt nur noch zehn Kunden pro Tag zu den Service-Mitarbeitern in die Geschäftsstellen in Rohrbach und Insheim gekommen“, heißt es von der VR-Bank. Wie viel Geld die Schließungen einsparen werden, lasse sich nicht konkret sagen. Was mit dem VR-Bankgebäude in Rohrbach passiert, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Geldautomaten bleiben

In beiden Orten bleiben aber Geldautomaten stehen. In Rohrbach hat die VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau mit der Sparkasse Südliche Weinstraße bereits einen gemeinsamen Bankpavillon auf dem Gelände des Fachmarktzentrums eröffnet. Dasselbe Modell soll nun auch in Insheim zum Tragen kommen: ein gemeinsamer Pavillon mit Geldautomat für Kunden beider Banken. Das hat Insheims Ortschef Martin Baumstark (CDU) in der Sitzung des Gemeinderats am Montag bekanntgegeben. Unklar ist noch der Standort. In der Diskussion sind der Parkplatz vor der Grundschule und der am Zeppelinplatz. Die Pavillon-Lösung wäre dann die zweite ihrer Art im Verbreitungsgebiet der beiden Regionalbanken. Wenn dieses Filialmodell Erfolg hat, wollen Sparkasse und VR-Bank in Zukunft auch in kleineren Orten ihre Präsenz auf diese Art und Weise aufrecht erhalten. In Insheim ist die Geschäftsstelle der Sparkasse schon länger geschlossen. Einen Geldautomaten gibt es allerdings nach wie vor. Auch der Geldautomat der VR-Bank bleibt in Insheim bis zur Übergabe des gemeinsamen Pavillons bestehen. Die Mitarbeiter aus Rohrbach und Insheim werden künftig in den Geschäftsstellen in Billigheim und Herxheim eingesetzt, teilt die VR-Bank mit. „Es fehlt nun eine wichtige Dienstleistung, von der vor allem Rentner profitiert haben“, bedauert Rohrbachs Ortsbürgermeister Peter Feser (CDU). „Ich finde das ganz schlecht, aber wir konnten die VR-Bank nicht zum Umdenken bewegen“, ergänzt Baumstark. „Der Service wird nicht schlechter, sondern insgesamt besser“, betont hingegen die VR-Bank. Diese hat nach eigenen Angaben nach Analysen und Kundenumfragen unter anderem die Öffnungszeiten in einigen ihrer Geschäftsstellen erweitert. „Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Berater die Kunden zu Hause besuchen“, erklärt das Geldinstitut. „Als einzige Bank im Geschäftsgebiet stellen wir die Bankdienstleitungen sicher. Das heißt, dass unsere Mitarbeiter das Geld nach Hause liefern, und die Kunden können dann auch Überweisungen und Bankformulare abgeben.“ Nach wie vor gebe es noch 24 Geschäftsstellen der VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau, und bis Ende nächstens Jahres solle es mehr Anlaufpunkte für VR-Bank-Kunden geben als heute, lautet das Ziel.

Rückgang der Kundenfrequenz

Warum hat die Sparkasse Südliche Weinstraße ihre Geschäftsstellen in Rohrbach und Insheim bereits geschlossen? Nach der Eröffnung des Fachmarktzentrums in Rohrbach nutzten Kunden verstärkt den gemeinsamen Bankpavillon von Sparkasse und VR-Bank, erklärt die Sparkasse Südliche Weinstraße auf Anfrage. Das habe zu einem Rückgang der Kundenfrequenz in der Geschäftsstelle im Ortskern geführt – und damit zu deren Schließung. Das Gebäude soll nun verkauft werden. Nicht nur die Standorte der beiden Banken im Rohrbacher Ortskern sind Geschichte, Anfang September hat auch die dortige Bäckerei Hirsch geschlossen. „Wir haben kein Personal für Rohrbach gefunden. Meine Frau und ich können das nicht allein stemmen, da wir noch unser Hauptgeschäft in Ingenheim haben“, sagt der ehemalige Betreiber Franz Hirsch. Gibt es bald keine Läden mehr im Dorfkern? „Nein. Wir haben immer noch eine Metzgerei und eine Apotheke“, betont Feser.