Kreis Südliche Weinstraße Wichtig für Wirtschaftsförderung

Als Wirtschaftsförderung im besten Sinne wurde im Kreistag SÜW der für Tourismus und Weinwerbung zuständige Verein SÜW gerühmt. Doch es gab auch Stimmen, die von der Sorge um den Fortbestand geprägt waren, wenn die finanzielle Unterstützung wegbrechen sollte.

Mit Lob überschüttet wurden Geschäftsführerin Uta Holz und ihr Stellvertreter Bernd Wichmann. „Mit Herzblut dabei“, „kreativ und ständig mit neuen Ideen“, um für die Region und ihre Weine zu werben, hieß es. Zuvor hatte das Führungsduo die Finanzierung des Vereins SÜW erläutert. Selbst erwirtschaftet werden über die unterschiedlichsten Aktionen etwas mehr als eine Million Euro. Der Landkreis macht jährlich 500.000 Euro locker. Von der Stadt Landau kommen an Mitgliedsbeitrag 22.000 Euro, von den Winzern in Form einer Abgabe 448.000 Euro. Die Übernachtungszahlen (958.000, plus zwei Prozent) machen deutlich, dass die Südliche Weinstraße als Urlaubsziel gefragt ist. Die Nettowertschöpfung ist mit 35 Millionen Euro pro Jahr angegeben. Trotz aller Erfolge mit Wander-, Radfahr- und Trekkingangebote, trotz hoher Klick-Frequenzen auf der Facebookseite und Auszeichnung „Barrierefreie Tourismusregion“, trotz aller werbewirksamen Auftritte bei Pro Wein, auf Schloss Blutenburg, bei den Weintagen, beim Pfälzer Goldrausch mit Weinprinzessinnen, beim Deutschen Fernsehpreis, beim Ball des Sports, beim Echo oder neuerdings bei den Filmfestspielen in Cannes gibt es sorgenvolle Blicke im Kreistag. Christine Schneider (CDU) fürchtet, dass angesichts der Entwicklung auf dem Weinmarkt einmal die Winzerabgabe wegbrechen könnte. Sah Wolfgang Schwarz (SPD) keine Probleme, dass der Kreis jährlich eine freiwillige Leistung aufbringen kann, so machte Kurt Wagenführer (FWG) dahinter ein großes Fragezeichen. „Die Europäische Kommission bedroht dieses Konstrukt.“ Es bestehe die Gefahr, dass mit Gesetzen die halbe Million Euro gekippt werde. Deswegen habe er als Bürgermeister die Mitarbeiter des Tourismusbüros der Verwaltung angegliedert. Sein Rat deshalb: dieses Prinzip auf die Kreisverwaltung zu übertragen. Auch Andrea Klein (Bündnisgrüne) lobte das Engagement der Verein-SÜW-Mannschaft, allerdings vermisse sie bei den Werbekampagnen die „Hüttenkultur, ein Alleinstellungsmerkmal“. Landrätin Theresia Riedmaier (SPD), kraft Amtes Vorsitzende des Vereins SÜW, gab zu bedenken, dass die Winzerabgabe für Werbung seit 25 Jahren unverändert sei. Sie plädiert daher für eine Erhöhung. „Die hohe Qualität des Weins muss immer unser Anspruch bleiben.“ Wein-Sixpacks für ein paar Euro erteilte die Kreischefin eine klare Absage. Was die Hütten betrifft, so warnte sie vor einem Investitionsstau und Problemen beim Generationswechsel bei den Betreibern. Um in diesem Sommer die Kreisstraße 12 Bad Bergzabern-Blankenborn erneuern zu können, stimmte der Kreistag für eine Abstufung auf eine Gemeindestraße. Hintergrund laut Landrätin ist, dass nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts eine Strecke, die nur Ortsteile verbindet, nicht die überörtlichen Kriterien einer Kreisstraße erfüllt. Der Landeszuschuss in Höhe von bis 65 Prozent (bei Kosten von 800.000) wird nur fließen, wenn der Gesetzeslage nachgekommen wird. (mik)

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