Kreis Südliche Weinstraße Wie einst Robert Schumann

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„So was Tolles gehört in ein Museum“, findet Clemens Schmitt, ehemaliger Musiklehrer in Bad Bergzabern, der jüngst das Publikum mit dem Wandelkonzert über Mary de Bode begeistert hat. Das „Tolle“ ist ein seltenes Tafelklavier aus dem Jahr 1860, damals gebaut von der Firma Schiedmayer und Söhne in Stuttgart, das er dem Museum der Stadt im Gasthaus „Zum Engel“ geschenkt hat.

Das Musikinstrument aus poliertem Wurzelholz, dem wohl die Form eines Tisches den Namen Tafelklavier gegeben hat, ist in der Tat ein echtes Prachtstück. „Es ist im Originalzustand“, erklärt Schmitt und spielt die „Kinderszenen“ von Robert Schumann, die der Komponist auch auf einem solchen Klavier gespielt hat. „Seit 1870 wurde dieser Bautyp nicht mehr hergestellt“, erklärt Clemens Schmitt und zeigt begeistert die Hämmer, die mit Hirschleder bezogen sind und die Saiten, deren Länge und Anordnung den feinen Klang des Instruments erzeugen. Seit rund 50 Jahren ist das Instrument im Besitz der Familie Schmitt und stand bisher im Haus der Großmutter von Sabine Schmitt bei Berlin. „Es war einst das Geschenk eines westpfälzischen Pfarrers, der kein Klavier spielen konnte, an meinen Vater“, erzählt Sabine Schmitt. Begeistert ist auch der Leiter des Museums, Rolf Ulshöfer. „Das Museum ist glücklich über ein so großherziges Geschenk“, sagt er, passend zu der „Wichtigen Begebenheit“ von Robert Schumann, die Clemens Schmitt gerade spielt. Glücklich wären Spender und Museumsleiter auch, wenn sich ein Fachmann für historische Instrumente fände, der kleine Reparaturarbeiten erledigen könnte. Er soll sich bei Clemens Schmitt, Telefon 06343 2264, oder Rolf Ulshöfer, Telefon 06343 8603, melden. (pfn) Info Museum in der Königstraße 45. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 16 bis 18 Uhr; Samstag und Sonntag, 14 bis 18 Uhr

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