Kreis Südliche Weinstraße Zur Sache: Zwei bis drei Verkehrsunfälle pro Tag

Am Neujahrsmorgen 2017 ist ein 19-Jähriger mit seinem Wagen in eine Arztpraxis in der Weinstraße in Bad Bergzabern gekracht. Es
Am Neujahrsmorgen 2017 ist ein 19-Jähriger mit seinem Wagen in eine Arztpraxis in der Weinstraße in Bad Bergzabern gekracht. Es war einer der spektakulärsten Unfälle im vergangenen Jahr.

Genau 1000 Verkehrsunfälle wurden 2017 im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Bad Bergzabern gezählt. Das sind zwei bis drei Unfälle pro Tag und immerhin 115 mehr als im Jahr zuvor. „Glücklicherweise war aber kein tödlicher Unfall dabei“, sagt Polizeikommissar Marco Foland, der die Verkehrsunfallstatistik erstellt hat. 2016 waren auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der PI Bad Bergzabern drei Menschen zu Tode gekommen. 32 Personen wurden im vergangenen Jahr bei Unfällen schwer verletzt, 82 kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der spektakulärste Unfall ereignete sich bereits am Neujahrsmorgen 2017. Um 6.30 Uhr war ein 19-Jähriger mit 0,72 Promille und aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit mit seinem Wagen in die Arztpraxis von Bad Bergzaberns Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig in der Weinstraße gekracht. Hauptverantwortlich für den Anstieg der Gesamtunfallzahl sind die Fälle, in denen der Abstand zwischen zwei Fahrzeugen zu gering war: 69 mehr als 2017. „Meist sind das Unfälle, bei denen im Vorbeifahren der Spiegel abgerissen oder der Lack zerkratzt wird“, erläutert Polizeihauptkommissar Werner Bollinger, der bei der PI für die Bearbeitung von Verkehrsunfällen zuständig ist. Besonders im Kurtal, wo es relativ eng zugeht, häufen sich diese Unfälle. In 201 Fällen werden das Wenden oder Rückwärtsfahren als Unfallursache genannt, was einen Rückgang von 38 Unfällen bedeutet. „Das sind zum allergrößten Teil die Parkplatzunfälle im Stadtgebiet von Bad Bergzabern“, sagt Foland. Häufig wird die Polizei dabei auf die Parkplätze der Supermärkte gerufen. Ein Problem sind und bleiben die jungen Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren. Sie waren an 185 Unfällen beteiligt, 142-mal waren sie Verursacher. Bei 30 Unfällen, an den junge Fahrer beteiligt waren, gab es Verletzte. „Erfahrungsgemäß sind junge Fahrer deutlich risikobereiter, dazu fehlt ihnen die Fahrpraxis“, schildert Foland die Erfahrungen der Polizei. Häufigste Unfallursache bei dieser Gruppe sei, wie in den Jahren zuvor, überhöhte Geschwindigkeit. Wie überall im Land bereitet auch rund um Bad Bergzabern die Nutzung von Smartphones während der Fahrt Sorgen. Experten gehen davon aus, dass rund zehn Prozent der Verkehrsunfälle auf die Ablenkung durch Smartphones zurückzuführen sind. „Fast jeder zweite Autofahrer nutzt das Mobilphone während der Fahrt“, berichtet Foland. Dieter Wolff, Leiter der PI Bad Bergzabern, will auf die Bekämpfung dieses Missstands ein besonderes Augenmerk legen: „Wir werden verstärkt kontrollieren“, kündigt er an.

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