Wallhalben / Knopp-Labach Am Sonntag Reiterprozession durchs Mühlental

Die Reiterprozession gibt es seit 1931. Das Bild stammt aus 2016.
Die Reiterprozession gibt es seit 1931. Das Bild stammt aus 2016.

Am Sonntag veranstalten Reliquienreiter, Kutschenfahrer und Ponyreiter eine Prozession quer durchs Mühlental. Startpunkt ist die gotische Kirche in Labach.

Zwischen Labach und der Knopper Mühle gibt es einige Möglichkeiten, um sich dem Reiterzug anzuschließen. Jeder darf mitmachen. Auf dem Kirchenvorplatz bei der katholischen Kirche am Wallhalber Ochsenberg findet um 10 Uhr die feierliche Messe zu Ehren des heiligen Bruder Konrad statt. Den Abschluss des Gottesdienstes bildet die Segnung der Reiter und Pferde. Seit 1931 gibt es die Reiterprozession auf der Sickinger Höhe für den Kapuzinerbruder. Konrad wurde im Rottal in Niederbayern, im ehemaligen Landkreis Bad Griesbach, im Jahre 1818 geboren. Später lebte er hingebungsvoll als Bettelbruder nach den Regeln des heiligen Franziskus.

Dem ehemaligen Steinbildhauer Werner Bärmann aus Contwig ist es gelungen, die Charakterzüge des barmherzigen Ordensmannes in der Steinfigur vor der Kirche in Wallhalben lebendig werden zu lassen. Besonders auffallend ist das Kreuz über der Brust des Heiligen. Es soll seine innige Hinwendung zu Gott vermitteln. Außerdem symbolisiert das Kreuz die Erlösung. Der Schlüssel auf dem Mönchsgewand verrät, dass der Kapuzinerbruder 41 Jahre hindurch den Pförtnerdienst im weltbekannten Kloster Altötting wahrgenommen hat. Er hat den Armen, Waisen, Witwen, Handwerksburschen und Kindern Suppe und Brot gereicht, um ihren Hunger zu stillen. Das Standbild ist über zwei Meter hoch und wiegt über eine Tonne. Fünf Monate benötigte der Künstler für die Fertigstellung.

Der 1868 in Harsberg auf der Sickinger Höhe geborene Carl Keßler hat den Bruder-Konrad-Ritt in seiner pfälzischen Heimat ins Leben gerufen. Pater Josef Anton Keßler war Guardian im Kloster Altötting. Er erhielt aus Rom den Auftrag, nach Kirchenrecht die Vorbereitungen zur Selig- und Heiligsprechung des Laienbruders durchzuführen. Am Pfingstfest 1934 wurde Konrad von Papst Pius XI. in Rom heilig gesprochen. Die Landbevölkerung in Bayern, auf der Sickinger Höhe und im Mühlental erwählte sich den Heiligen zum Schutzpatron der Felder, Fluren und Tiere.

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