Hilst Ausstellung: Puppen und Spielzeug aus einem halben Jahrhundert

Nicht nur Puppen, sondern auch Zubehör wie kleine Möbel, Spiele und vieles mehr zeigt Anni Wallitt in ihrer Ausstellung.
Nicht nur Puppen, sondern auch Zubehör wie kleine Möbel, Spiele und vieles mehr zeigt Anni Wallitt in ihrer Ausstellung.

Auch die Herzen mancher Senioren könnten höher schlagen, wenn sie Anni Wallit am Samstag besuchen. Denn sie lässt 50 Jahre Puppen- und Spielzeuggeschichte lebendig werden: Über 200 Exponate von 1940 bis in die 1990er Jahre präsentiert sie in ihrem Wohnanwesen.

Seit rund 30 Jahren sammelt Anni Wallitt Puppen und anderes Spielzeug. An diesem Samstag verwirklicht sich die 76-Jährige einen Traum. Bereits seit 2017 trug sie sich mit dem Gedanken, einmal auszustellen. Doch die schwere Erkrankung ihres inzwischen verstorbenen Ehemannes sowie die nachfolgende Coronazeit verhinderten die Umsetzung. Nun, mit Unterstützung einiger Frauen, ist es aber soweit – die Ausstellung kann starten. Dabei ist Anni Wallitt nicht unerfahren auf diesem Gebiet. Erst im vorigen Jahr nahm sie auf dem Hilster Dorfplatz an einem Flohmarkt zugunsten der evangelischen Kirche in Hilst teil. Bei einem der vergangenen „Tag der Offenen Höfe“ in der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land hatte sie ihr Anwesen in der Waldstraße geöffnet und beteiligte sich mottogerecht. Ganz abgesehen von den Aktionen, die sie zugunsten des Tierschutzes durchgeführt hat.

Auch Sammlerstücke von Hilster Bürgern

„Drei Jahrzehnte habe ich gesammelt, um letztlich diese Ausstellung präsentieren zu können“, erzählt Anni Wallitt. Ihre Sammlung stammt nicht nur von ihr, sondern auch von ihrer großen aus Trulben stammenden Familie, von einer verstorbenen Freundin, aus dem Internet und einigen Hilstern Bürgern. Dazu zählt auch der verstorbene Altbürgermeister Hans Schwartz. Seine 85-jährige Witwe Gertrud hat Anni Wallitt dessen Puppe aus den Kriegsjahren übergeben, von der er sich zeitlebens nicht trennen konnte und sie früher, über dem Schulranzen hängend, mit in die Schule nahm.

Für alle ausgestellten Puppen hat die Sammlerin nicht nur Puppenwiegen, sondern auch passende Wagen. Alle tragen besondere Kleidung. Auch Puppenmöbel aus den 1940er Jahren von dem Hilster Schreiner Josef Michel sind darunter, der zu dieser Zeit seine Schreinerei in der Straße hatte, wo auch ihr Elternhaus stand. Zu sehen gibt es außerdem viel Puppengeschirr aus Aluminium und Emaille, kein Plastik. Beim Küchengeschirr fallen besonders ein kleiner Porzellanfilter von Melitta, eine Kaffeemühle und zwei Kuchenplatten auf. Eine von ihnen stellt eine Szene dar aus dem Märchen Rotkäppchen und ist sogar drehbar.

Auch ein 80 Jahre alter Teddybär ist dabei

Vieles, was es für Kinder in den fünf Jahrzehnten gab, wird zu sehen sein und in die Erinnerung zurückgerufen. Dazu zählen Barbiepuppen, Monchichis, Mickymaus, Biene Maya, Pumuckl, Pippi Langstrumpf und viele andere Figuren. Beliebte Bücher fehlen in der Ausstellung ebenso wenig wie Spiele und eine Autosammlung. Ins Auge fallen ein Kaufladen mit viel altem Zubehör und ein auf einem Stühlchen sitzender Pustebär mit Seifenblasen. Ein Hampelmann aus dem Jahre 1963 und ein über 80 Jahre alter Teddybär vervollständigen die Ausstellung.

Die Ausstellung

Die Ausstellung zur Puppen- und Spielzeuggeschichte von 1940 bis in die 90er Jahre ist am Samstag, 29. Juli, von 11 bis 16 Uhr in der Waldstraße 3 zu sehen. Eintritt wird nicht erhoben. Was in ein bereitgestelltes Sparschwein als Spende geworfen wird, soll dem Tierschutz gespendet werden.

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