Hornbach Bachsäuberung: Hornbacher Angler in großer Sorge

Egon Lauer, Frank Müller, Günter Kühn, Lars Hofer, Jens Homberg, Stefan Schwitzgebel und Peter Tebeck (von links) neben dem Müll
Egon Lauer, Frank Müller, Günter Kühn, Lars Hofer, Jens Homberg, Stefan Schwitzgebel und Peter Tebeck (von links) neben dem Müll im Anhänger.

15 Petrijünger des Angelsportvereins (ASV) Hornbach und zwei Nichtmitglieder trafen sich am Samstag zu einer mehrstündigen Säuberungsaktion ihres Angelareals. Und sie haben vor allem eine Gruppe in Verdacht, die besonders für die Verschmutzung der Bäche verantwortlich ist.

Nach dem Hochwasser im Mai hatte sich viel Unrat an den Böschungen der Sualb und Trualb verfangen. Hoch war auch die hohe Anzahl umgestürzter Bäume im Bachbett, in denen sich nach und nach alles Angeschwemmte verhakt. Bereits eine Stunde nach Arbeitseinsatz war der Anhänger schon voll. Besonders viel Unrat in Form von Styropor und anderen Baustoffen fanden die Saubermänner unterhalb der Großbaustellen Parkklinik und dem künftigem DM-Markt. „Schade, dass der Bach trüb ist, da man nicht gut erkennen kann, was sich alles noch im Wasser befindet“, resümierte Petrijünger Stefan Schwitzgebel.

Günter Kühn äußerte den Verdacht, dass so mancher Gartenbesitzer seinen Grünschnitt einfach so ins Wasser geworfen hatte. „Das war vieles noch frisch, keine 48 Stunden alt“, begründet er. Weil der Heckenplatz in Hornbach gegenwärtig noch geschlossen ist, kam nicht nur bei Kühn die Vermutung auf, dass so mancher Hobbygärtner seinen Grünschnitt einfach auf diese Weise los wurde.

Bäume könnten umstürzen

Was den Anglern mächtig Sorgen bereitet, sind die vielen Bäume am Ufer, deren Wurzelwerk unterspült wurde und jetzt zur Hälfte freiliegt. Die Umsturzgefahr sei hier groß. In unmittelbarer Nähe stehen Häuser, die dadurch gefährdet seien. Auch in Höhe der Zinselstraße bis zum Unterbeiwalderhof sind dicke Bäume umgefallen und im Bachbett gelandet, die man nur mit schwerem Bergungsgerät habe entfernen können. „Wenn man all diese Bäume nicht entfernt, gibt das beim nächsten Hochwasser einen gewaltigen Rückstau, dann wird's lustig“, so Kühn, das sagt, dass man so einen Staudamm nicht besser bauen könne.

Probleme bereiteten den Müllsammlern die mittlerweile an den Böschungen hochgewachsenen Brennnesseln und vielen Sträucher, die ein einfaches Durchkommen und auch die Sicht erschwerten. Da spiele das Thema Renaturierung der Fließgewässer eine Rolle. Vor Jahrzehnten hätte man jeden Busch und Strauch am Ufer entfernt und heute lässt man das alles stehen und zuwuchern. Ein Mittelmaß wäre hier wohl die bessere Lösung, vermuten die Angler. „Deshalb werden wir im Herbst, wenn die Brennnesseln verschwunden sind, eine weitere Müllsammelaktion durchführen“, kündigt Vereinsvorsitzender Martin Kolbe an.

Umweltministerium ehrt Verein

Einer der Betroffenen von angeschwemmtem Treibholz ist Martin Maurer, Eigentümer der Goffingsmühle. Vor seiner Brücke im Hofbereich verstopften dicke Baumstämme und -äste den Durchfluss am Brückenkörper. Am Samstag wurden diese mit schwerem Bergungsgerät herausgefischt. Unabhängig von der Müllsammelaktion teilte Kolbe mit, dass die Hornbacher Angler für 30 Jahre Bachpatenschaft vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium geehrt wurden.

 Viele umgestürzte Bäume, die im Bachbett gelandet sind, bereiten den Anglern Sorgen.
Viele umgestürzte Bäume, die im Bachbett gelandet sind, bereiten den Anglern Sorgen.
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