Kreis Südwestpfalz Bauer Röhrig sucht Frau

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Viel zu lachen hatte das Premieren-Publikum bei dem Lustspiel „Er sucht sie“, das die Landbühne Bottenbach am Samstag in Trulben aufführte. Knapp 200 Besucher waren zur Aufführung gekommen, bei der sich alles ums Heiraten drehte – sehr zum Vergnügen der Zuschauer.

Das Stück des Vorsitzenden des Theatervereins Landbühne Bottenbach, Lothar Schieber, hatte bei der Dorfgemeinschaft Trulben Premiere. Ursprünglich hätte es bereits Ende Februar in Pirmasens aufgeführt werden sollen, aber zwei der elf Laienschauspieler waren krank geworden. Rund ums Heiraten geht es in drei Akten. Und das gleich für vier Paare. Nicht nur Bauer Fred Röhrig (gespielt von Hans Baumeister) konnte auf Wunsch seines Vaters Oskar (der 73-jährige Hermann Feix) eine Frau vor den Altar führen. Auch seine drei Junggesellenfreunde Robert Kaufmann (Wolfgang Noll), Bertel Brohl (Florian Noll) und Artur Dichter (Volker Teuscher) konnten es ihm gleichtun. Den Anstoß gab eine Heiratsannonce, die Artur Dichter im wahrsten Sinne des Wortes gedichtet hatte. Wie ein roter Faden spann sich dessen poetische Ader – mit großer Gestik und Mimik: Volker Teuscher – durch den Abend. Nach und nach meldeten sich Frauen. Zunächst Tabea Senkrecht (Germania Schlachter). Sie reiste nicht nur mit einem riesigen Koffer an. Vielmehr ergab sich im Verlaufe der fast zweistündigen Aufführung, dass sie auch ihre Tochter Lea (gespielt von Neuling Johanna Stegner) mitbrachte. Johanna Stegner stand ebenso erstmals auf der Bühne wie ihre Cousine Ann-Kathrin Wick, die als zweite Interessentin Melissa Liebig auf den Hof kam. Im Gegensatz zu Tabea Senkrecht genügten ihr drei Tüten fürs Gepäck. Die beiden jungen Frauen waren eine echte Bereicherung für die bewährte Laienspieler-Mannschaft mit viel Pepp, Dynamik, Schwung und modernem Denken und Handeln. Ursula Knickig (Nicole Willkomm) vervollständigte das Trio. Es waren jedoch nicht die einzigen Frauen, die im Haus des Hofbauern und seines Sohnes lebten. Denn da gab es auch noch Haushälterin Amalia Zipfel, kurz „Malchen“ genannt und von Marion Noll gespielt. In einer Nebenrolle trat dann noch Lothar Schieberle als „Zahndoktor“ auf. Der musste sich sogar noch in notärztliche Behandlung begeben – mit einem dicken, durchbluteten Verband versehen, weil ihn Fred Röhrig gebissen hatte. Durch das Zusammenwohnen der drei Bewerberinnen auf dem Hofe sollte Fred die Entscheidung erleichtert werden. Dem war nicht so, denn die Situation wurde noch komplizierter – nicht zuletzt mangels männlicher Entschlusskraft. Anders die drei Freunde von Fred, allesamt Singles. Tabea Senkrecht war pingelig und genau, arbeitete mit dem ausrollbaren Metermaß. Melissa Liebig war zu jung und temperamentvoll für Wolfgang Noll und den „Dichter“. Wer noch eine der folgenden Aufführungen anschauen möchte – unter anderem in Dellfeld, Bottenbach und Knopp – und nicht wissen möchte, wie es ausgeht, sollte jetzt nicht weiterlesen. Denn Ursula Knickig schnappte sich nicht Fred Röhrig. Sie hatte es aufs Geld abgesehen. Hofbauer Oskar Röhrig (Hermann Feix) hatte zwar Vermögen, aber längst nicht so viel wie Artur Dichter (Volker Teuscher). Als sie dessen Kontoauszüge sah, war klar, welchen der vier sie gerne hätte. Fred Röhrig aber stand mit leeren Händen da, war jedoch nicht auf den Mund gefallen: „Hab’ mich dumm benommen und keine Frau bekommen.“ Doch bevor der Vorhang sich senkte und Schieberle alle Aktiven samt Souffleuse Andrea Schimmel und Bühnentechniker Hans Kahle auf die Bühne holte, kam es zum Happy End und Fred Röhrig zur Erkenntnis: „Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“. Er machte Haushälterin Malchen einen Antrag. Alle waren glücklich, auch Hofbauer Oskar Röhrig. Denn Sohn Fred kam doch noch unter die Haube – Ziel des mit viel Beifall bedachten Lustspiels. Weitere Aufführungen 9. April, Dreiherrensteinhalle Petersberg 16. April, Bürgerhaus Dellfeld, 6./7. Mai, Dorfgemeinschaftsh. Bottenbach 21. Mai, Festzelt auf dem Sportplatz Knopp (jeweils 20 Uhr)

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