Kreis Südwestpfalz Diana Matheis an Spitze der CDU

Seit Freitag steht wieder eine Frau an der Spitze der Rodalber CDU: Diana Matheis wurde mit klarer Mehrheit als Nachfolgerin von Stephan Matheis zur Vorsitzenden des Ortsverbandes gewählt. Bei der Jahreshauptversammlung erhielt sie 42 Stimmen. Ihr Konkurrent Martin Frank nur sieben. Schon vor der Wahl sorgten Unstimmigkeiten zwischen Mitgliedern für Diskussionen. Die entluden sich bei einer Aussprache vor der Abstimmung.

Zur Vorgeschichte: Einige Mitglieder der Rodalber CDU hatten, ungeachtet der Vorschläge des bestehenden Vorstandes und ohne Absprache, mit Martin Frank einen weiteren Kandidaten für den Parteivorsitz ins Rennen geschickt. Durch Frank wurde der Vorwurf laut, Stephan Matheis sei aus dem Amt gedrängt worden. „Martin, ich weiß nicht, wo du das her hast“, sprach der Frank direkt an. Er habe sich beruflich verändert, seine Zeit erlaube ihm die aufwändige Arbeit als Vorsitzender nicht mehr, erläuterte der bisherige Ortsvorsitzende. „Der Zwist gärt schon eine Weile“, sagte Diana Matheis vor Beginn der Sitzung. Dass es parteiintern Mitbewerber um das Amt des Vorsitzenden gebe, sei legitim. Die Art und Weise des Vorgehens allerdings sei der Partei nicht würdig, so ihre Meinung. Die Aussprache vor der Wahl fiel dementsprechend hitzig aus. „Es geht mir nicht darum, Krawall zu machen“, ergriff der ehemalige Verbandsbürgermeister Werner Becker das Wort. Es müsse erlaubt sein einzuschreiten, wenn man glaube, dass etwas nicht richtig laufe. Er kritisierte das fehlende Profil und Engagement der Fraktion bei ihrer Arbeit im Stadtrat. Als Beleg hatte er die Zeitungsberichte der letzten Jahre geprüft und dort die Anzahl der Zitate der jeweiligen Parteien gegenübergestellt. „Das ist Kommunalpolitik mit stark angezogener Handbremse“, monierte er die aus seiner Sicht zu geringe Anzahl der Wortmeldungen und das zu lasche Handeln. Er forderte regelmäßige Vorstandssitzungen und eine bessere Information aller Mitglieder. Schon bei der Wahl zum Verbandsbürgermeister im vergangenen Jahr habe es Splittergruppen gegeben. In Whatsapp-Gruppen seien Informationen nicht vollständig weitergeben worden, es hätten sich Grüppchen gebildet. Im Hinblick auf die im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen müsse mehr denn je gelten: „Integrieren statt auseinanderdividieren“, so Becker. Beckers Ausführungen blieben nicht unkommentiert. „Wir müssen nicht immer mit dem Knüppel auf andere einschlagen“, sagte die ehemalige Vorsitzende Ursula Steinbacher. Die Fraktion sei übereingekommen, kommunalpolitische Themen sachlich und in Ruhe zu diskutieren. Zudem habe Martin Frank früher für Ärger in der Partei gesorgt, erinnerte sie. Nicht zuletzt durch einen, inzwischen wieder rückgängig gemachten, Austritt. Andreas Schallmaier war 20 Jahre Mitglied im Rodalber Stadtrat. „Wir sind keine Krawallpartei“, sagte er. Sachliche Politik sei ihm bei Weitem lieber als Polemik. Für wahre Tumulte sorgte dann der Redebeitrag von Thomas Lenhard. Er beobachte den Leidensweg des Ortsverbandes schon eine geraume Weile, begann er. Es reiche, mit einer bestimmten Person befreundet zu sein, um von Entscheidungen und Informationen ausgeschlossen zu werden. Nach seiner Ansicht würden die Mitglieder so zu „Stimmvieh“ degradiert. Sein Vorwurf: „Ich sehe Tendenzen hin zu einem Führerprinzip“, ließ die Stimmung hochkochen. Lenhard ließ sich nicht beirren, forderte mehr Einigkeit im Ortsverband, eine Rückbesinnung auf christliche und demokratische Werte. Die Wahl verlief unspektakulär und reibungslos. Diana Matheis, 43 Jahre und seit 2016 stellvertretende Ortsvorsitzende, gewann eindeutig mit 42 Stimmen. Sieben Stimmen entfielen auf Martin Frank, zwei Mitglieder enthielten sich. Die neue Vorsitzende der CDU Rodalben versprach, den bereits begonnenen Kurs weiter fortzusetzen. Es stünden große Herausforderungen an. Sie versprach, sich diesen mit einem erfahrenen und fähigen Team zu stellen und Politik für Rodalben zu machen.

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