Biedershausen Diese vom Aussterben bedrohte Tierrasse ist am Sonntag zu sehen
„Nach der langen Corona-Pause endlich wieder ein Hof- und Eselfest“, freut sich Birgit Wenzel, die im Verein für die Esel zuständig ist. Im ersten Pandemiejahr hat der Verein zwei Fohlen der Rasse Baudet-de-Poitou bekommen. Wie besonders das ist, zeigt ein Blick auf die weltweite Entwicklung dieser, bei der im Jahr 2021 insgesamt nur 25 Fohlen geboren wurden. Keine tausend dieser Esel gibt es noch.
Die Baudet-de-Poitou, oder auch Poitou-Esel, standen einst als Nutztiere und zur Produktion sehr großer Maultiere in Diensten des Menschen. Diese Großesel gelten als schwerste Eselrasse der Welt und sind vom Aussterben bedroht. Im Rassestandard wird das Gewicht mit bis zu 450 Kilogramm angegeben. Der selbst gezogene Wallach „Fionn von Avalon“ bringt 463 Kilo auf die Waage, bei einer Höhe von 150 Zentimetern – so groß wie ein kleines Pferd. Doch sind bei den Poitou-Eseln die Köpfe und Ohren deutlich größer als bei Pferden, das ist ihr deutlichstes Unterscheidungsmerkmal. „Da ist viel mehr Platz zum Denken, deshalb dauert das manchmal auch länger,“ lacht Wenzel.
Gegen genetische Verarmung
Der Verein hat sich dem Erhalt der Esel verschrieben, um ein Zeichen zu setzen gegen die Wegwerfgesellschaft und die genetische Verarmung von Nutztierarten, bei denen nur Tiere etwas zählen, die genug Profit abwerfen. „Es kann doch nicht sein, dass wir auf dem Rücken der Tiere unsere Zivilisation aufbauen und sie dann quasi einfach wegwerfen,“ sagt das Vereinsmitglied Patricia Kersting. Wer also am Tag des Festes zwischen 13 und 18 Uhr auf den Hof kommt, der kann diese besonderen Tiere kennenlernen. Für Kinder ab fünf Jahren gibt es Spiele rund um den Esel.