Pirmasens / Südwestpfalz Falschgeldhandel: 13.000 Euro „Spielgeld“ für echte 500 Euro verkauft

Auf den Geldscheinen, die der Mann verkauft haben soll, stand auf der Rückseite „Prop Copy“, berichtete ein Polizist.
Auf den Geldscheinen, die der Mann verkauft haben soll, stand auf der Rückseite »Prop Copy«, berichtete ein Polizist.

Weil er sich Falschgeld verschafft und verkauft haben soll, muss sich ein 31-jähriger Mann aus dem Landkreis Südwestpfalz seit Dienstag wegen gewerbsmäßiger Geldfälschung vor dem Pirmasenser Schöffengericht verantworten. Er schweigt zu den Vorwürfen.

Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken beschuldigt den 31-Jährigen, der ehedem eine gutbürgerliche Karriere vor sich hatte, im Internet bei verschiedenen Anbietern Euro-Falschgeld erworben zu haben. Die soll er bei Ebay zum Kauf angeboten haben, um sich eine Einnahmequelle zu erschließen. Im Juni 2022 soll er sich mit drei Kaufinteressenten auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Landkreis Südwestpfalz getroffen haben, die ihm angeblich 500 Euro zahlen wollten. Dort soll er dem Trio Euro-Falschgeld im Nennwert von 13.000 Euro präsentiert haben, die im Kofferraum seines Autos gelegen haben sollen. Aber dann soll eine der Personen den Angeklagten niedergeschlagen und ihm das Falschgeld gestohlen haben.

Das Trio sei aus Baden-Württemberg gekommen, berichtete ein Polizeibeamter. Das Falschgeld soll auch in Verkehr gebracht worden sein. Ein Taxifahrer und Parfüm in einem Einkaufsmarkt sollen damit bezahlt worden sein, war zu hören.

Für Verwendung in Musikvideo gekauft

Das Geld soll als „Spielgeld“ angeboten worden sein. Die Käufer wollten es angeblich in einem Musik-Video verwenden. Auf der Rückseite der Scheine soll in kleiner Schrift „Prop Copy“ vermerkt sein und sie sollen sich anders anfühlen als echte Geldscheine. Alle sollen die gleiche Seriennummer getragen haben. „Es ist China-Ware“, meinte der Beamte zur Qualität. Die sei im Internet frei verkäuflich. Daraus ergab sich die Frage, warum das Trio die Scheine nicht direkt im Internet gekauft habe.

Auf Ersuchen der Polizei in Baden-Württemberg habe die Polizei im März die Wohnung des 31-Jährigen im Landkreis durchsucht, berichtete der Beamte weiter. Der Mann sei sehr kooperativ gewesen. In einer Kommode fand die Polizei Euro-Falschgeld im Nennwert von 128.500 Euro, das sichergestellt wurde, und getrennt davon 1100 Euro echtes Geld.

Die Verhandlung wird am 7. Dezember fortgesetzt.

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