Trulben Freiflächen-Photovoltaikanlage soll wegweisendes Projekt werden

An der Kreisstraße 4 nach Kröppen soll auf einer nicht von Trulben aus einsehbaren Fläche eine große Photovoltaikanlage entstehe
An der Kreisstraße 4 nach Kröppen soll auf einer nicht von Trulben aus einsehbaren Fläche eine große Photovoltaikanlage entstehen.

Die Errichtung der geplanten Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Trulben könnte sieben bis acht Millionen Euro kosten. Die Anlage würde dann neun bis zehn Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. 5600 Haushalte könnten am Ende versorgt werden.

Lediglich knapp zwei Dutzend Bürger Trulbens folgten am Dienstagabend der Einladung von Ortsbürgermeister Harald Hatzfeld in den großen Saal der Trualbhalle zu einer Bürgerversammlung. Deren Ziel: Interessierte Bürger sollten frühzeitig einen Einblick in das Vorhaben „Freiflächen-Photovoltaikanlage“ im Bereich der Gemarkungen „Auf der Forst“ und „Kutzendell“ erhalten und dabei auch die Möglichkeit, dazu Fragen zu stellen.

„Dieses Projekt ist das größte, an dem die Ortsgemeinde je beteiligt war. Es ist zugleich wegweisend für die Zukunft der Ortsgemeinde“, so Trulbens Ortschef. Während er sich bereits eineinhalb Jahre intensiv mit der finanziellen Entlastung der Einwohner beschäftigt hat, sei es der Ortsgemeinderat im vergangenen halben Jahr gewesen, der wichtige Entscheidungen zur Realisierung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage getroffen habe. Man trage damit nicht nur dem Umweltgedanken Rechnung, sondern nutze über die inzwischen gegründete Anstalt des öffentlichen Rechts – der Trualb Energie AöR – die einzige Möglichkeit der Ortsgemeinde zu einer wirtschaftlichen Aktivität.

Unternehmen liefen Gemeinde die Tür ein

Beim Beitrag zur erneuerbaren Energie führten die Überlegungen, sowohl die Trualbhalle Trulben, als auch das Dorfgemeinschaftshaus mit Photovoltaik zu versehen, zur Freiflächen-Photovoltaikanlage. Grund war, dass einige Unternehmen die 9,5 Hektar große Fläche „Auf der Forst“ und der „Kutzendell“ als „sehr, sehr gut“ einstuften mit ihrer Südhanglage und der Ortsgemeinde laut Hatzfeld förmlich die Tür einliefen. Mit Blick auf deren Haushalt für dieses Jahr und darauf, dass von den Einnahmen in Höhe von 1,4 Millionen Euro an Kreis- und Verbandsgemeindeumlage alleine 1,1 Millionen Euro weg gingen und der Ortsgemeinde nur rund 300.000 Euro zur Erfüllung ihrer Pflichtaufgaben verblieben, ging es um die Entscheidung, das Feld den Investoren zu überlassen oder selbst als Betreiber tätig zu werden. Dabei habe sich der Trulber Rat für den Standort entschieden und auch einstimmig für die Energie Südpfalz Erneuerbare Energie in Landau als Projektpartner.

In seinen Ausführungen, die nur durch wenige Fragen der Bürger unterbrochen wurden, stellte Hatzfeld den kommunalen Partner vor. Dieser verlangt eine Beteiligung von mindestens 25,1 Prozent, während die Trualb Energie AöR bis zu 74,9 Prozent erhalten kann. Die Energie Südpfalz trage das Projektrisiko bis zum Baubeginn und leiste Projektentwicklung, Planung und Bau. Dazu bedürfe es der Gründung einer Projektgesellschaft als GmbH & Co. KG. Hatzfeld: „Mit der in Aussicht genommenen Anlage können wir 5600 Haushalte und damit die gesamte Hackmesserseite mit Strom versorgen.“

Nur wenige Ratsmitglieder anwesend

Übrigens wollten die Meinung der Bürger und deren Stimmen auch nur wenige Ratsmitglieder hören. Anwesend waren etwa zwei SPD-Ratsmitglieder aus Trulben sowie Ratsfrau Karin Feick-Müller und der zweite Ortsbeigeordnete Rolf Fischer, beide FWG Hochstellerhof – zum Bedauern von Hatzfeld. Dieser informierte auch über den Ablauf des Projekts, bis hin zum Bau und der Inbetriebnahme, die binnen 22 bis 26 Monate möglich ist.

Die letzten drei Monate entfallen auf die Errichtung mit geringen baulichen Arbeiten. Bereits vor einer Woche hätten in einer Versammlung der Grundstückseigentümer, darunter die Ortsgemeinde mit einer Fläche von 3,8 Hektar, die Bereitschaft zum Mitmachen erklärt, so der Ortsbürgermeister. Auch sei nun zwischen der Trualb Energie AöR als 100-prozentige Tochter der Ortsgemeinde und der Energie Südpfalz die Absichtserklärung zum Bau und Betrieb unterschrieben worden.

75 Prozent sollen über Fremdkapital finanziert werden, sechs Prozent von der Energie Südpfalz sowie 19 Prozent von der Trualb Energie AöR aufgebracht werden. „Sieben bis acht Millionen Euro sind eine realistische Zahl für den finanziellen Aufwand“, so Hatzfeld. Auf Nachfrage gab er an, dass neun bis zehn Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr gewonnen werden könne. Während die Energie Südpfalz jetzt einen Bauplan erstellt, soll der Trulber Rat im September den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan fassen.

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