Kreis Südwestpfalz Gebhardt: Wir steigern gerne mit

Der Supermarkt neben dem Eden-Kino (rechts im Bild) wurde dieser Tage abgerissen. Ganz links sind die neuen Wohnblocks zu sehen.
Der Supermarkt neben dem Eden-Kino (rechts im Bild) wurde dieser Tage abgerissen. Ganz links sind die neuen Wohnblocks zu sehen.

Seit Mai ist der Parkplatz neben dem Homburger Eden-Kino für Fahrzeuge gesperrt. Um Bewegung in ihren Konflikt mit privaten Gelände-Miteigentümern zu bringen, hat die Homburger Stadtverwaltung den Parkplatz jetzt zur Versteigerung ausschreiben lassen. Derweil wird der angrenzende, längst verwaiste „Eurospar“-Markt abgerissen.

Dass ein Bagger den Supermarkt niederreißt, dient laut Rathaussprecher Jürgen Kruthoff der „Gefahrenabwehr“. Die Bauaufsicht habe dem Gemäuer Einsturzgefahr bescheinigt: „Der Supermarkt gehört zum Parkplatz-Gelände“, sagte Kruthoff gestern. Wie berichtet, teilt sich die Stadt Homburg das Eigentum an der Fläche neben dem Kino zur Hälfte mit einer privaten Eigner-Gemeinschaft. Diese habe sich mit der Stadtverwaltung über den Abriss des Supermarkts und eines benachbarten Wohnhauses auf dem Gelände verständigt. Kinobesucher ärgern sich darüber, dass der Platz mit seinen knapp 100 Auto-Stellplätzen seit Mai abgeriegelt ist. Kruthoff: „Zur Amtszeit des damaligen Oberbürgermeisters Karlheinz Schöner nutzte die städtische Parkhausgesellschaft die Chance, die Hälfte des 5500 Quadratmeter großen Parkplatzes zu erwerben.“ Seither gehört beiden Partnern das jeweils halbe Eigentum am Platz. Kruthoff verdeutlicht: „Wenn zwei Leuten ein und dasselbe Auto gehört, kann ja nicht der eine Besitzer die Hälfte des Wagens wegtragen. Das Auto bleibt immer ein Ganzes.“ Nach Kruthoffs Worten sollen die Privaten Ende 2016 ihre Parkplatz-Mietforderung an die Stadt so drastisch erhöht haben, dass der Stadtrat da nicht mehr mitspielen wollte. Als Konsequenz sei nun der gesamte Parkplatz für Autos gesperrt. „Wir haben natürlich ein Interesse daran, dass sich dort wieder etwas bewegt“, erläuterte der Rathaussprecher gestern, dass die Stadt Homburg daher beim Notar die „Zwangsversteigerung“ für den Eden-Parkplatz habe eintragen lassen: „Das Amtsgericht wird einen Termin für die Versteigerung festlegen.“ Bei der Auktion hätten dann sowohl die Stadt Homburg als auch die Privatleute, denen der Platz hälftig gehört, die Chance, sich das komplette Areal zu sichern. Rechtsanwalt Hans-Jürgen Geb-hardt aus Homburg vertritt die privaten Teileigentümer. Er schildert die Sache anders: „Bei der Auktion werden unsere Mandanten gern mitsteigern. Übrigens handelt es sich dabei nicht um eine Zwangs-, sondern um eine Teilungsversteigerung.“ Mit dieser könne sich jeder Partner in einer Eigentümergemeinschaft – ein solcher sei ja die Stadt – um „Aufhebung der Eigentümergemeinschaft“ bemühen. Gebhardt: „Selbstverständlich streben unsere Mandaten die Trennung an – dann kann das Grundstück endlich vermarktet werden.“ Gegenüber der RHEINPFALZ warf der Anwalt dem früheren OB Karlheinz Schöner ein raubeiniges Vorgehen in der Kauf-Phase gegenüber der alten Frau vor, der der Parkplatz seinerzeit gehört hatte. Später habe die Stadt den privaten Platz-Miteigentümern inakzeptable Bedingungen gestellt. Und der laut Stadt „exorbitante Mietpreis“, der zur Platzsperrung führte, liege in Wahrheit „unter einem Euro pro Quadratmeter“, was der heutige OB Rüdiger Schneidewind sogar schon unterschrieben habe. „Trotzdem ist unsere Seite immer noch bereit, die städtische Hälfte zu dem Preis zu kaufen, zu dem sie vor drei Jahren angeboten wurde. Doch leider fordert die Stadt jetzt Aufschläge, die wir nicht hinnehmen können.“

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