Dellfeld Gemeinde überrascht: 150.000 Euro werden für Brandschutz fällig

Wegen Nachbesserungen am Bürgerhaus muss Dellfeld einen Nachtragshaushalt erstellen.
Wegen Nachbesserungen am Bürgerhaus muss Dellfeld einen Nachtragshaushalt erstellen.

Nach einer Kontrolle des Bürgerhauses erteilt die Kreisverwaltung der Gemeinde Dellfeld Auflagen beim Brandschutz. Die Bürgermeisterin sieht sich „eiskalt erwischt“.

Rund 150.000 Euro muss die Gemeinde Dellfeld jetzt in die Brandschutzsanierung ihres Bürgerhauses investieren. Das sind Gelder, die bislang weder eingeplant noch im Haushalt festgehalten waren. Einige Kritikpunkte, die die Kreisverwaltung beim Brandschutz festmacht, kann Bürgermeisterin Doris Schindler zwar nachvollziehen. Zum Beispiel die Forderung nach Einbau einer Stahltreppe von der Terrasse im hinteren Gebäudebereich, um einen zweiten Fluchtweg zu schaffen. Als „reine Willkür“ beklagt Schindler hingegen die Kritik an den Notausgangstüren. Schließlich sei die Tür im hinteren Gebäudebereich erst wenige Jahre alt. Nun, sagt Schindler, werde von der Kreisverwaltung bemängelt, dass diese neue Tür drei Zentimeter zu klein sei. Nicht einverstanden sei die Kreisverwaltung auch mit der Haustür: Diese müsse ausgetauscht werden, weil ihre Türgriffe nicht den Anforderungen entsprächen. Mit Blick auf die Stahltreppe, die beiden Türen sowie die geforderte Instandsetzung der Rauchwarnanlage schätzt das Ingenieurbüro Grub die Sanierungskosten auf fast 150.000 Euro.

Am Montagabend ermächtigte der Gemeinderat mit einstimmigem Votum die Bürgermeisterin, dass diese die Aufträge für die Brandschutzsanierung vergeben darf. Die Kosten, die für die Brandschutzsanierung auflaufen, müssen in einen Nachtragshaushalt für das Dorf eingestellt werden.

Dachterrasse muss geschlossen bleiben

Trotz der hohen Kosten, sagt Doris Schindler, sei die Gemeinde Dellfeld noch mit einem blauen Auge davongekommen. Denn schnell hätte die Sanierung sogar um noch fast 90.000 Euro teurer ausfallen können. Nach der Kontrolle habe die Kreisverwaltung nämlich noch einen weiteren Fluchtweg von der Dachterrasse aus verlangt. Jener Terrasse, auf der unter anderem die Dorfweihnacht abgehalten wurde. Diesen Notausgang hätte man laut Schindler durchs Dach hindurch bauen müssen. Was obendrein hässlich gewesen und dem Plan in die Quere gekommen wäre, auf dem Bürgerhaus eine Photovoltaikanlage zu installieren. Unter der Auflage, dass die Dachterrasse nun geschlossen bleiben muss, darf auf den zusätzlichen Notausgang verzichtet werden.

x