Dellfeld Hans Weber wird 90 Jahre alt: Von Muskelkater keine Spur

„Ich bin nicht alt, ich wurde nur früher geboren“, steht auf Hans Webers T-Shirt. Sein Gewicht mit 63 Kilo konnte er über all di
»Ich bin nicht alt, ich wurde nur früher geboren«, steht auf Hans Webers T-Shirt. Sein Gewicht mit 63 Kilo konnte er über all die Jahre ziemlich halten.

Er ist im Fitnessstudio ein ungewöhnlicher, aber regelmäßiger Anblick. Denn Hans Weber geht drei Mal die Woche trainieren. Nicht ganz alltäglich, denn der Dellfelder wird am Freitag 90 Jahre alt.

Auf 90 Lebensjahre blickt heute Hans Weber zurück. Der Jubilar ist seinen eigenen Worten zufolge ein „waschechter Dellfelder“ und verbrachte in seinem Heimatort Kindheit und Jugendjahre. Wie bereits sein Vater erlernte Weber kurz nach Kriegsende von der Pike auf das Schneiderhandwerk. „Viele Jahre sind mein Vater und ich an Samstagen noch über Land mit Fertigkleidung zu den Kunden gefahren. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen“, blickt der gelernte Schneidermeister zurück.

1970 sei in seiner Schneiderei ein Vertreter erschienen und habe gesagt, dass im Zweibrücker Modehaus Sinn jemand aufhören würde. „Da bin ich einfach hingefahren und konnte sofort als Verkäufer anfangen. 26 Jahre später ging ich in Rente und hatte während dieser Zeit sechs oder sieben Chefs.“ Kaum in Rente, schenkte ihm seine Frau Christa an Weihnachten 1996 einen Gutschein für ein vierwöchiges Probetraining im Fitnessstudio. „Im Januar 1997 hatte ich mit dem Training begonnen und seitdem bin ich regelmäßig drei Mal die Woche dort“, erzählt er.

Training an 37 Geräten

Weber absolviert ein spezielles zweiteiliges Trainingsprogramm, wie er sagt. An einem Tag trainiere er ausschließlich nur an Geräten. An 37 Gerätestationen habe er sich noch bis vor kurzem verausgabt, am liebsten auf dem Laufband, Ergometer und Cross-Trainer. Seit kurzem allerdings bereiteten ihm seine beiden Knie ein wenig Sorgen. Deshalb habe ihm seine Ärztin geraten, die Beinarbeit vorerst mal zurückzustellen. Seit dieser Zeit benutze er deshalb „nur“ noch 27 Gerätestationen. „Jetzt mache ich halt ein bisschen weniger, aber wenn es nach der Behandlung meiner Knie wieder besser geht, will ich wieder an 37 Gerätestationen trainieren“, sagt er motiviert. An anderen Trainingstagen, so Weber, stehe hauptsächlich ein Ausdauertraining auf dem Programm. „Hierzu brauche ich genau zwei Stunden“. Zum Abschluss gebe es noch Übungen mit der Faszienrolle.

Doch lange vor seiner Zeit im Fitnessstudio zeigte sich Hans Weber auch schon von seiner sportlichen Seite. Seit 64 Jahren betreibe er Sport. „Ich bin jahrelang im Sommer mit dem Fahrrad von Dellfeld auf die Arbeit zu Sinn nach Zweibrücken gefahren und war auf der Strecke bekannt. Und bis zu meinem 80. Lebensjahr kegelte ich beim KV Dellfeld.“

Gerne auf Reisen

Mit dem Pfälzerwaldverein verbindet Weber eine 50-jährige Mitgliedschaft. „Meine Frau und ich waren viel in der Pfalz auf Wanderschaft. Kleine Strecken von fünf Kilometer bis zu mittleren Strecken von 20 Kilometer. Ich habe mal zusammengerechnet, dass ich mittlerweile schon in 70 Wanderhütten oder hüttenähnlichen Ausflugszielen nur in der Pfalz gewesen bin“

Auf Wanderungen mit seiner Frau muss Hans Weber verzichten, da sie ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr begleiten könne. Gerne erinnert sich der Jubilar daher auch an die vielen gemeinsamen Auslandsreisen zurück: „In über 30 Ländern waren wir schon. Zuletzt vor drei Jahren in Norwegen, Schweden und Finnland.“ Auch außereuropäische Urlaubsziele bereisten Hans und Christa Weber in jüngeren Tagen: Mehrere Länder in Afrika, Amerika oder Thailand waren das Ziel der Webers.

Training im Wohnzimmer

Während des Corona-Lockdowns, als das Fitnessstudio geschlossen hatte, funktionierte Weber sein Wohnzimmer zuhause um in eine Trainingsstätte. „Jeden Abend haben meine Frau und ich dort Sport gemacht: Gymnastik und leichtes Hanteltraining. So 20 bis 30 Minuten. Und als das Fitnessstudio wieder eröffnete, hatte ich zuvor noch fest damit gerechnet, dass ich nach dem ersten Training Muskelkater bekommen würde. Aber nichts davon! Es hat also geholfen, dass wir zuhause immer unsere Übungen gemacht haben!“

Zum Geburtstag am Freitag gratulieren aus dem engsten Familienkreis Ehefrau Christa, mit der er 58 Jahre verheiratet ist, die beiden Töchter Silke und Martina sowie Schwiegersohn Matthias.

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