Bottenbach Hausbesitzern beim Energiesparen helfen

Unter anderem die Häuser in der Bottenbacher Ortsdurchfahrt müssen energetisch saniert werden.
Unter anderem die Häuser in der Bottenbacher Ortsdurchfahrt müssen energetisch saniert werden.

360 Wohnhäuser stehen in Bottenbach. Viele davon, so Bürgermeister Klaus Weber, wurden bereits vor Jahrzehnten gebaut, sind durchaus sanierungsbedürftig. Der Gemeinderat spricht sich nun für ein sogenanntes energetisches Quartierskonzept aus. Ziel ist, Privatleute beim energetischen Sanieren ihrer vier Wände zu unterstützen.

Das Besondere: Für Privatleute ist eine energetische Sanierung bei einem Quartierskonzept wesentlich kostengünstiger. So ist etwa die Überprüfung samt energetischen Steckbrief für die Häuser im Quartier kostenfrei. Gebe es kein Quartier, kostet die energetische Beurteilung eines Hauses schnell über 1000 Euro.

Laut Weber geht es bei dem Konzept nicht nur ums Strom sparen. Bereits jetzt wird in Bottenbach fast doppelt so viel grüner Strom erzeugt (2,3 Millionen Kilowattstunden im Jahr), wie von den Privathäusern verbraucht wird (1,26 Millionen Kilowattstunden pro Jahr). Vielmehr geht es darum zu prüfen, wo Häuser unnötige Energie verbrauchen, vor allem beim Heizen. So könne etwa das Dach, die Isolierung, die Fenster oder gar die ganze Heizungsanlage sanierungsbedürftig sein. Und beim Heizen setzen viele Häuser laut Weber auf fossile Brennstoffe. Im Klartext: Öl und Gas. Die seien nicht nur umweltschädlich und abhängig von Importen, der Preis von Öl und Gas steige auch kontinuierlich. Sprich: Das Heizen wird immer teurer.

Steuerliche Abschreibung oder Förderung

Ist das energetische Quartier in naher Zukunft aufgestellt, dann arbeitet die Gemeinde mit einem Planungsbüro zusammen. Dieses überprüfe auf Anfrage die Privathäuser und macht Vorschläge, wie das Haus günstig zu sanieren ist. Finanziell wird dabei entweder auf eine erhöhte Abschreibung bei der Steuererklärung oder individuelle Förderprogramme geschaut. „Bottenbach könnte sich mit einem energetischen Quartierskonzept insgesamt nachhaltig weiterentwickeln“, sagt Weber. Und noch etwas ist laut Weber ein großer Vorteil des Quartierskonzeptes: Der Großteil der Kosten wird von den KfW-Banken und vom Land gefördert. Für Bottenbach könne von Kosten von 50.000 Euro ausgegangen werden. Tatsächlich bezahlen muss die Gemeinde nur 5000 Euro, also zehn Prozent.

Der Rat stimmte in seiner Sitzung am Montagabend dem Grundsatzbeschluss einstimmig zu, ein Quartierskonzept anzustreben. Nun werden erste Förderanträge bei den KfW-Banken sowie beim Land gestellt. Werden diese bewilligt, geht das Projekt in die nächste Runde.

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