Kreis Südwestpfalz Heltersberger Bürgermeister: Sparkasse hat keine Bürgerversammlung angeboten

In Pirmasens forderten Einwohner der Holzlandgemeinden den Erhalt ihres Geldautomaten in Heltersberg.
In Pirmasens forderten Einwohner der Holzlandgemeinden den Erhalt ihres Geldautomaten in Heltersberg.

Das Angebot der Sparkasse Südwestpfalz, den Heltersbergern in einer Bürgerversammlung die Gründe für die geplante Schließung der Filiale im Dorf zu erklären, habe es nicht gegeben, sagt der Heltersberger Bürgermeistern Ralf Mohrhardt. „Davon war nie die Rede, wieso auch, wurde doch den Vertretern der Ortsgemeinde klar gesagt, dass aufgrund der Beschlusslage des Verwaltungsrates keine andere Entscheidung möglich sei.“

Mohrhardt hat sich infolge unserer Berichterstattung über die Aussagen der Sparkassenvorstände Peter Kuntz und Jürgen Keiper vom Samstag zu Wort gemeldet. Er berichtete von dem Gespräch, in dem sich der Vorstandsvorsitzende Peter Kuntz gegenüber den Gemeindevertretern zur Schließung äußerten. Laut Mohrhardt waren von Heltersberger Seite neben ihm je ein Vertreter der Ratsfraktionen dabei. Anders als von Kuntz dargestellt, sei dieses Gespräch auf Drängen der Kommune zustandegekommen.

„Inhalt des Gespräches war weniger die Information darüber, dass die Filiale in Heltersberg geschlossen wird, vielmehr wurde den Gemeinderatsmitgliedern verdeutlicht, dass die Entscheidung, die bereits bekannt war, nicht verhandelbar sei.“ Das Gespräch habe Mitte November stattgefunden. Zuvor, am 22. Oktober, sei er von Kuntz über die bevorstehende Schließung informiert worden, berichtet Mohrhardt. „Dies geschah einen Tag bevor die Schließung in der Presse veröffentlicht wurde.“

„Keine andere Entscheidung möglich“

Als Hauptursache der Schließung hätten die Vorstände beim Ortstermin wirtschaftliche Gründe angegeben und erklärt, dass als Ersatz künftig der Sparkassenbus Heltersberg anfährt. „Die anwesenden Ratsmitglieder hinterfragten mehrfach die Entscheidung und machten Vorschläge, die den Erhalt zumindest eines Automaten und eines Terminals ermöglichen sollten“, so Mohrhardt. Doch die Vorstände hätten „wiederholt auf die Beschlusslage des Verwaltungsrates verwiesen, egal welche Vorschläge seitens der Gemeinde gemacht würden, es sei keine andere Entscheidung möglich“.

Wolfgang Vatter: „5000 müssen noch geboren werden“

Auch der Heltersberger Wolfgang Vatter, einer der drei Organisatoren der Holzland-Demos, meldete sich nach unserer Berichterstattung vom Samstag. Kuntz hatte in der vergangenen Woche betont, die Organisatoren seien informiert gewesen, dass die beiden Vorstände am Tag des Protests vor der Pirmasenser Hauptgeschäftsstelle nicht in der Stadt waren und deshalb den Demonstranten nicht entgegentraten. Laut Vatter war den Organisatoren nur die Abwesenheit Kuntz’ im Vorfeld bekannt. „Und die 5000 Bewohner rund um Hermersberg, die müssen erst noch geboren werden, denn Saalstadter, Herschberger oder Höheinöder orientieren sich, nach meiner Meinung, nicht nach Hermersberg“, widerspricht Vatter der Aussage, dass Hermersberg ein größeres Einzugsgebiet an Kunden habe, das den Erhalt einer SB-Stelle rechtfertigt.

Wie Sparkassensprecherin Iris Steuer auf Nachfrage angab, hat die Sparkasse Südwestpfalz im Holzland 860 Kunden: 635 Kunden in Heltersberg, 138 in Geiselberg und 87 in Schmalenberg.

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