Kreis Südwestpfalz Henkes: Unser Dorf ist träge geworden

Schmitshausen sei träge geworden; im Dorf sei nichts mehr los; die Helfer werden so langsam alt, und es kämen keine nach; und Geld sei auch keins da. Das sind einige Kritikpunkte, die der Schmitshauser Ehrenbürger Hans Erich Henkes am Dienstagabend in der Einwohnerfragestunde des Gemeinderats vortrug. Er macht sich Sorgen um die Zukunft des Dorfes und die Dorfgemeinschaft. Er forderte den Rat auf, sich intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Seine Hauptfrage: „Können wir Zukunft in und für Schmitshausen schaffen?“

Eine „gemeindliche Abwärtsspirale“ fürchtet Henkes. Träge sei das Dorf geworden, im Gegensatz zu früheren Zeiten, als etwa die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ die Gemeinschaft motivierte. Am konstanten Einsatz freiwilliger Helfer fehle es, einerseits, weil die bisherigen Helfer so langsam zu alt werden, andererseits aber auch, weil viele Einwohner anderes im Kopf hätten als den Erhalt des Dorfes. „Jeder denkt an sich, nicht ans Ganze“, formulierte er seine Bedenken auf drastische Weise. Die Pflege öffentlicher Anlagen sei deswegen vernachlässigt, etwa bei der Rosensteinanlage oder dem Kinderspielplatz. Der Rosengarten muss verkleinert werden, wie auch Bürgermeister Markus Schieler im weiteren Verlauf der Ratssitzung erklärte. Henkes führt das auf die viele Arbeit zurück, die die wenigen Helfer nicht mehr bewältigen könnten. „Leider beschäftigen sich nur etwa zehn bis zwölf Erwachsene unseres Dorfes kostenlos und zuverlässig mit gemeinschaftlichen Arbeiten, sogar manchmal mit Geräten und Materialeinsatz“, erklärte Henkes in seinem zweiseitigen Schreiben, das er auch jedem Ratsmitglied aushändigte. Auch am Waldlehrpfad müsse mehr getan werden. Der Verein der Rosenfreunde habe inzwischen nur noch 30 zahlende Mitglieder. In der schriftlichen Fassung beklagte Henkes weiterhin, dass so wenige Gemeindevertreter im Verein seien, obwohl der doch auch „Naturschutz, Ortsentwicklung, Partnerschaften und Jugendarbeit fördert“ und viele Projekte im und um das Dorf stemmt. Der Eindruck, den Fremde von Schmitshausen haben, werde überdies dadurch geschädigt, dass einzelne ihren Kehr- und Reinigungspflichten nicht nachkämen. Hier fordert Henkes eine bessere Kontrolle. Außerdem wies er im Gemeinderat auf die Infrastruktur des Dorfes hin, die seiner Meinung nach in Gefahr sei. Die „defizitäre Haushaltslage“ verhindere Investitionen. In den letzten Jahren seien Feste und Veranstaltungen aufgegeben worden. Als Beispiele nennt er die Dorffastnacht, die Kerwe, das Nussbaum- und das Rosenfest. Abschließend betonte der Schmitshauser, dass seine Ausführungen eine Anregung für den Gemeinderat sein sollen, zum Diskutieren und auch Handeln. „Ich weiß, dass meine Frage heute nicht zu beantworten ist“, meinte er. Bürgermeister Schieler bestätigte dies. (mefr)

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