Niederschlettenbach Im Wald liegen noch viele Granatsplitter aus dem Zweiten Weltkrieg

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In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat das Forsteinrichtungswerk für die nächsten zehn Jahre verabschiedet.

Andreas Eichenlaub vom gleichnamigen Forstbüro erläuterte den Entwurf für den 257 Hektar großen Gemeindewald. Bei der Baumartenverteilung hat er festgestellt, dass die Kiefer mit 45 Prozent den Löwenanteil im Betrieb einnimmt, gefolgt von Buche mit 20 und Douglasie mit 16 Prozent. Der Anteil des Laubholzes sollte nach seinen Worten ausgebaut werden, zu Lasten der Kiefer. Der Anteil der Douglasien sei im Vergleich zu benachbarten Betrieben deutlich höher. Die Fichte nehme mit acht Prozent immer noch einen nennenswerten Anteil ein, habe jedoch im Vergleich zu vor zehn Jahren um ein Drittel abgenommen, wozu auch der Borkenkäfer beigetragen habe.

Seit Jahrzehnten führt der Gemeindewald ein eisernes Problem mit sich: Noch immer gibt es ganze Waldabteilungen, die leicht bis zu 2/3 mit Granatsplittern aus dem letzten Weltkrieg besplittert sind. Das bedeutet für die Gemeinde einen erheblichen Wertverlust. Die fraglichen Bestände hat Eichenlaub in einer Karte erfasst, sie sollen für Stilllegungsflächen „bevorzugt“ ausgewählt werden.

Unter dem Klimawandel habe in der Vergangenheit besonders die Fichte gelitten. Im betrieblichen Interesse sollte deshalb das breite Spektrum der Baumarten erhalten und gefördert werden. Langfristig sollte das Entwicklungsziel die Eiche sein. Für die Umweltvorsorgeplanung schlug er zwei Flächen in der Eisendöll (Artenschutz) und eine in der Münzhalde (Fledermausschutz) vor. Ein Waldrefugium mit Biotopbäumen wurde beim Bubenfelsen ausgewiesen.

Eichenlaubs Fazit: Positiv sei die Vielfältigkeit der vorhandenen Baumarten, die sich in gutem Pflegezustand befänden. Der Wald sei wuchskräftig, die Qualität oftmals mäßig. Der Betrieb sei kompakt und bedarfsgerecht erschlossen. Die Verjüngung durch Buche funktioniere. Negativ sieht er den Douglasienbestand, der nur in einer Altersklasse vor komme (Nachkriegspflanzung). Die vielen Hanglagen erhöhen ebenso den Bewirtschaftungsaufwand wie die Verkehrssicherung entlang der Landstraßen. Er rät, die alten Fichten ab 80 Jahre und die besseren Alt-Buchen über 160 Jahren zu ernten. Misch- und Lichtbaumarten sollen bei Wald-Verjüngung gefördert werden.

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