Kreis Südwestpfalz Kölsch fehlen 85 Stimmen zum Bürgermeisteramt

HAUENSTEIN

. Überraschend dabei ist indes, dass der als unabhängiger Kandidat angetretene Werner Kölsch die absolute Mehrheit mit 47,77 Prozent der abgegebenen Stimmen (1829) gerade mal um 2,23 Prozent oder 85 Stimmen verfehlte. Er distanzierte den CDU-Kandidaten Markus Reichert (36,09 Prozent, 1382 Stimmen) um fast zwölf Prozentpunkte – das entspricht rund 450 Stimmen. Reichert ist derzeit Büroleiter bei der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben. Wenig überraschend dagegen ist, dass der wie Kölsch als unabhängiger Bewerber angetretene Amtsinhaber Ulrich Lauth mit 16,14 Prozent (618 Wählerstimmen) keine Rolle spielte. Schon bei der Auszählung der Stimmen in den Hauensteiner Wahlbezirken hatte sich angedeutet, dass Lauth wohl nicht in den „Zweikampf“ Kölsch-Reichert würde eingreifen können: In Hauenstein konnte Lauth gerade mal 11,28 Prozent der Stimmen (233) sammeln. Alle drei Kandidaten sind Hauensteiner. Sein bestes Ergebnis hatte der Amtsinhaber ausgerechnet in der kleinsten Gemeinde, in Dimbach, mit 41,18 Prozent der Stimmen eingefahren. „Ich bin Demokrat, ich trage diese Niederlage. Das Leben geht weiter“, hatte Lauth die Niederlage gegenüber der RHEINPFALZ bereits konstatiert, als das Endergebnis noch lange nicht feststand. Und: „Ich hätte mir Vorwürfe gemacht, wenn ich nicht angetreten wäre.“ Nachdem der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Andreas Wilde (SPD), gegen 18.40 Uhr als Wahlleiter das vorläufige Endergebnis bekanntgab, war Ulrich Lauth zu einer Stellungnahme dann nicht mehr erreichbar. Werner Kölsch, der sowohl in Hauenstein (48,35 Prozent) als auch in allen Ortsgemeinden außer Darstein und Dimbach die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte, kommentierte sein Wahlergebnis „überrascht und sehr zufrieden“. Einen so großen Stimmenvorsprung habe er nicht erwartet. „Ich habe die erste Etappe gewonnen. Nun folgt die zweite Etappe. Und dann werden die Karten wieder neu gemischt sein“, sagte der von der SPD und den Grünen unterstützte Kölsch im Hinblick auf die am 23. November anstehende Stichwahl. In einer ersten Stellungnahme dankte Markus Reichert seinen Wählerinnen und Wählern: „Den ersten Step haben wir gemacht, die Stichwahl haben wir erreicht.“ Und wie Kölsch ist auch Reichert der Ansicht, dass es „in zwei Wochen wieder bei Null losgeht“. Die Wahlbeteiligung in der Verbandsgemeinde Hauenstein lag am Sonntag bei 52,64 Prozent. Sie war im Ort Hauenstein mit 62,62 Prozent am höchsten, in Lug mit 38,78 Prozent am niedrigsten. Außer in der Sitzgemeinde der Verbandsgemeindeverwaltung erreichte sie in keinem anderen Ort die 50-Prozent-Marke. Mit der Wahl ist ein fast lautloser Wahlkampf zu Ende gegangen, der diesen Namen eigentlich gar nicht verdiente: Ulrich Lauth hatte im Amtsblatt in ganzseitigen Anzeigen Ergebnisse seiner bisherigen Amtszeit aufgelistet, Markus Reichert und Werner Kölsch ließen sich mit Unterstützern ablichten und warben damit und mit Flyern um Wählerstimmen, Kölsch hatte zu einer Info-Veranstaltung eingeladen, die CDU für Reichert plakatiert. Erfreulich: Attacken gegen die Mit-Kandidaten blieben aus, es war ein äußerst fairer Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters der VG Hauenstein. (ran)

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