Kreis Südwestpfalz Kein Neubau, sondern Container

Die Dellfelder Grundschule ist in die Jahre gekommen und soll saniert werden. Nach Gesprächen mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und der ersten groben Kostenschätzung eines Planers soll das Gebäude generalsaniert werden. Ein Neubau kommt nicht in Frage. Das wurde vergangene Woche im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land deutlich.

„Das Land stimmt einem Neubau nur zu, wenn die Sanierungskosten mehr als 80 Prozent der Neubaukosten betragen würden“, wiederholte Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker, was er bereits im Dezember erklärt hatte. Vor allem die CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat hatte auf einen Neubau gedrängt (wir berichteten am 15. Dezember). Nach der ersten groben Kostenermittlung müssten für eine Sanierung etwa 75 Prozent der Neubaukosten ausgegeben werden, erklärte Gundacker vergangene Woche. Deshalb sei das die günstigere Variante. „Auch die Schulleitung bevorzugt die Generalsanierung“, merkte er an. Für Fred Konrad (Grüne) basiert die Entscheidung, die Schule zu sanieren, auf unvollständigen Angaben. Er hätte gerne die Gesamtkosten für einen längeren Zeitraum gegenübergestellt: Was kosten die Sanierung und die Nutzung über einen Zeitraum von 20 oder 30 Jahren? Was kosten ein Neubau und dessen Nutzung über denselben Zeitraum? „Die Hürde, einen Neubau zu fördern, liegt beim Land sehr hoch“, erklärte Gundacker. Klaus Martin Weber (CDU) sagte: „Das Land gibt uns vor, was wir machen müssen. Wir sind auf den Zuschuss des Landes angewiesen.“ Gundacker rechnet mit einer Bauzeit von bis zu zwei Jahren, 2019 könnten die Arbeiten beginnen. Die Sanierungskosten schätzte er auf etwa vier Millionen Euro. Während der Umbauzeit sollen die Kinder in Containern unterrichtet werden. Deshalb bemüht sich die Verbandsgemeinde, sechs Container zu kaufen, die der Landkreis Südwestpfalz anbietet. Sie werden nach den Sommerferien an der IGS Contwig nicht mehr benötigt. Gundacker sagte, dass die Verbandsgemeinde ein Angebot über den sogenannten Restbuchwert der Container abgeben werde. Inklusive Abbau – die Wandinnenverkleidung muss abgebaut und später wieder angebracht werden – und Transport seien wohl 100 000 Euro aufzubringen. Thomas Hohn (FDP) regte an, bei Transportunternehmen in der Region nachzufragen, wie teuer solch ein Transport ist. „Das kann keine 50 000 Euro kosten", vermutete er mit Blick auf die Angaben der Kreisverwaltung. Das Kaufangebot solle unter dem Preis liegen, den die Verbandsgemeinde aufbringen müsste, wenn sie stattdessen eine Containeranlage mietet, erklärte Jürgen Gundacker. Gegen die Stimmen der beiden UWG-Vertreter und bei zwei Enthaltung (Grüne) ermächtigte der Rat den Bürgermeister, bei der Kreisverwaltung ein Angebot für die Container abzugeben.